Kai Havertz (50.) nach einer starken Aktion von Thomas Müller und Serge Gnabry, zweimal Timo Werner (70., 73.) sowie der eingewechselte Jamal Musiala mit seinem ersten Länderspiel-Treffer (84.) sicherten vor fast 18.000 Zuschauern im Nationalstadion von Skopje den Sieg für die Mannschaft von Flick, der im fünften Spiel als Bundestrainer seinen fünften Sieg feierte.
Zum Abschluss der WM-Quali trifft das DFB-Team noch am 11. November in Wolfsburg auf Liechtenstein und muss drei Tage später nach Armenien.
Nordmazedonien - Deutschland: Die Stimmen
Hansi Flick (Bundestrainer): "Vom Ergebnis war es perfekt. Wir wollten uns so schnell wie möglich qualifizieren. Von der Einstellung muss man der Mannschaft ein Kompliment machen. Wir waren nach dem ersten Tor sehr konsequent. Daher können wir zufrieden sein."
Timo Werner (Doppel-Torschütze): "Wenn wir den Gegner 90 Minuten so bespielen, dann ist es eine Frage der Zeit, bis wir treffen. Wenn der Trainer auf einen setzt, dann hilft das jedem Spieler. Ich brauche dieses Vertrauen von außen, das gibt er mir zu hundert Prozent. Das versuche ich zurückzuzahlen."
Kai Havertz (Torschütze): "In der zweiten Halbzeit hat der letzte Pass gestimmt. In der ersten Halbzeit haben wir uns ein bisschen schwer getan. Insgesamt hatten wir das Spiel im Griff. Wir sind mit einer breiten Brust aufgetreten. Die letzten Spiele haben gezeigt, welche Qualität in der Mannschaft steckt. Wenn man für Deutschland spielt, ist es immer das Ziel, den Titel zu gewinnen. Wir werden bei der WM angreifen, auch wenn ein langer Weg und viel Arbeit vor uns liegt."
Nordmazedonien - Deutschland: Die Analyse
Flick nahm gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Rumänien am vergangenen Freitag fünf Änderungen an seiner Startelf vor: Der von seinen Adduktorenproblemen befreite Neuer ersetzte ter Stegen im Tor, Klostermann und Raum besetzten anstelle von Hofmann und Rüdiger die Außenverteidger-Positionen und Havertz sowie Müller wirbelten vorne anstelle von Reus und Sane.
Die deutsche Mannschaft tat sich anders als bei der überraschenden 1:2-Niederlage im März nicht schwer, ihr Spiel aufzuziehen. Trotz der schwierigen Wetterbedingungen in Skopje, wo es den ganzen Tag in Strömen geregnet hatte, ließ die Flick-Elf den Ball kontrolliert durch die eigenen Reihen laufen.
Die Hausherren machten die Räume in ihrer Hälfte jedoch sehr eng und schalteten nach eigenem Ballverlust schnell in die Rückwärtsbewegung. Chancen erspielten sich die Gäste trotzdem. Kimmich per Kopf (2.), Gnabry mit zwei gerade so von Nordmazedoniens Keeper Dimitrievski parierten Schüssen (17., 25.) sowie Werner zweimal aus kurzer Distanz (26., 45.+2) versäumten es aber, für klare Verhältnisse zu sorgen.
Werner tankt Selbstvertrauen - Musiala trifft erstmals
Der Auftritt erinnerte ein wenig an das Rumänien-Spiel - wenngleich die Gelegenheiten diesmal noch klarer waren und der Gegner offensiv fast nichts entgegenzusetzen hatte. Und da die Deutschen nach dem Seitenwechsel weiter aufs Tempo drückten, ließ der verdiente Führungstreffer nicht mehr lange auf sich warten. Havertz erzielte ihn, das Tor gehörte aber eigentlich Gnabry und Müller, die den Chelsea-Profi mustergültig bedienten.
Danach hingen die Köpfe bei dem Außenseiter - und Flicks Mannschaft machte munter weiter. Der zuletzt stark kritisierte Werner tankte mit einem Doppelpack (70., 73.) Selbstvertrauen.
Nordmazedonien - Deutschland: Die Aufstellungen
Nordmazedonien: Dimitrievski - Ristovski (77. Askovski), Musliu, Velkoski, Alioski - Kostadinov (77. Ristevski), Nikolov (58. Rakip), Ademi (29. Spirovski) - Churlinov, Jahovic (58. Miovski), Elmas
Deutschland: Neuer - Klostermann, Süle, Kehrer, Raum - Kimmich, Goretzka (61. Wirtz) - Gnabry (74. Hofmann), Müller (80. Neuhaus), Havertz (61. Adeyemi) - Werner (74. Musiala)
Nordmazedonien - Deutschland: Die Daten zum Spiel
Tore: 0:1 Havertz (50.), 0:2 Werner (70.), 0:3 Werner (73.), 0:4 Musiala (84.)
Der Star des Spiels: Thomas Müller (Deutschland)
Der Müller, den das DFB-Team braucht. Rieb sich auf, gewann über 70 Prozent seiner Zweikämpfe und bereitete zwei Treffer vor.
Der Flop des Spiels: Ezgjan Alioski (Nordmazedonien)
Eine Zweikampfquote von 16,7 Prozent, dazu 18 (!) Ballverluste - Nordmazedoniens Linksverteidiger hinterließ einen sehr überforderten Eindruck.
Der Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)
Lag bei allen Entscheidungen ausnahmslos richtig und beruhigte die gerade in Hälfte eins zum Teil sehr erhitzten Gemüter auf dem Rasen.
WM-Qualifikation: Der Spielplan des DFB-Teams
Datum | Anpfiff | Gegner | Spielort |
11. November | 20.45 Uhr | Liechtenstein | Wolfsburg |
14. November | 18.00 Uhr | Armenien | noch offen |