Deutschland - Dänemark 1:1: DFB-Team verpasst Sieg beim Comeback von Müller und Hummels

Gladbachs Florian Neuhaus erzielte das 1:0 für Deutschland im Test gegen Dänemark.
© getty

Kein siegreiches Comeback für Mats Hummels und Thomas Müller: Die deutsche Nationalmannschaft ist in ihrem ersten Testspiel vor der EM gegen Dänemark nicht über ein 1:1 (0:0) hinausgekommen. Ein Tor von Florian Neuhaus kurz nach dem Seitenwechsel war zu wenig, weil die über weite Strecken harmlosen Dänen mit ihrer einzigen Chance im Tivoli-Stadion von Innsbruck trafen.

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"Es war ein Spiel mit Licht und Schatten. Einige Ansätze waren gut, über lange Zeit haben wir gut verteidigt, das war besser. Ab Mitte der zweiten Halbzeit haben wir unsere Ordnung ein bisschen verloren und uns dann Leben selbst schwer gemacht, weil wir nicht das 2:0 gemacht haben", sagte Bundestrainer Joachim Löw nach dem Abpfiff bei RTL.

Als Rückschlag wollte der 60-Jährige das 1:1 nicht bewerten. "Nein, als Rückschlag würde ich das nicht bezeichnen", sagte er. Die Konstanz über 90 Minuten sei jedoch "ein Thema für die nächsten Tage". Leistungsschwankungen seien "zu erwarten" gewesen. "Die Mannschaft", erinnerte Löw, "ist erst seit ein paar Tagen im Training." Ähnlich sah es auch Torschütze Neuhaus: "Offensiv war es ganz ordentlich von uns. Es fehlt noch die Feinabstimmung. Wir müssen uns noch klarere Chancen erspielen, defensiv an der Abstimmung arbeiten und einen Tick aggressiver durchschieben."

Die Generalprobe für das EM-Auftaktspiel gegen Frankreich (5. Juni, 21.00 Uhr) steigt am kommenden Montag gegen Lettland (7. Juni, 20.45 Uhr).

Deutschland - Dänemark: Die Analyse

Löw setzte zunächst auf eine Dreier- respektive Fünferkette: Ginter, Süle und Hummels agierten im Zentrum, Klostermann (rechts) und Gosens (links) über die Außen. Auf der Doppelsechs vertraute der Bundestrainer in Abwesenheit der noch nicht fitten Goretzka und Kroos auf Kimmich und Neuhaus. Vorne wirbelten Müller, Sane und Gnabry.

Bis zur ersten nennenswerten Chance der Deutschen - Müller köpfte eine butterweiche Kimmich-Hereingabe aus dem Zentrum in Schmeichels Arme - verging eine gute Viertelstunde. Die Löw-Elf tat sich gegen die dicht gestaffelten Dänen schwer, ins letzte Drittel zu gelangen. Gerade im Zentrum bot sich wenig Raum.

Allerdings ging der deutschen Ballzirkulation auch das nötige Tempo ab, um die dänische Defensive mit ihren zweikampfstarken Sechsern Delaney und Hojbjerg zu knacken. Hinzu kam, dass das Spiel über die Flügel in Durchgang eins nicht druckvoll genug war. Kein Wunder also, dass bis auf einen Lattenschuss von Gnabry (44.) keine weiteren Chancen bis zur Pause folgten.

Neuhaus bringt DFB-Team in Führung - Poulsen gleicht aus

Mit dem Seitenwechsel wurde es allerdings besser, weil Neuhaus den Ball nach einer Hereingabe von Gosens im dänischen Tor unterbrachte (48.). Wie so oft fehlte aber der zweite Treffer - und die letzte defensive Konsequenz.

Poulsen, der nach einem herausragenden Pass von Eriksen zwischen Süle und Hummels frei vor Neuer auftauchte und den Ball mit einem satten Linksschuss eiskalt ins Netz setzte (71.), machte einen siegreichen Auftakt in die EM-Vorbereitung zunichte. "Süle hätte den Passweg schneller schließen können", sagte Löw hinterher über den Gegentreffer.

Immerhin: In Sachen Gegenpressing, Rückwärtsbewegung und Kommunikation zeigte sich die deutsche Mannschaft deutlich verbessert gegenüber dem blamablen 1:2 gegen Nordmazedonien im März. Speziell Kimmich und Müller coachten ihre Mitspieler lautstark. Doch es liegt noch viel Arbeit vor Löw. Seine Mannschaft muss vor allem effizienter mit ihren Chancen umgehen.

Deutschland - Dänemark: Die Aufstellungen

Deutschland: Neuer - Ginter, Süle, Hummels - Klostermann (60. Koch), Kimmich, Neuhaus, Gosens (77. Günter) - Müller - Sane (86. Hofmann), Gnabry (77. Volland)

Dänemark: Schmeichel - Wass (85. Christiansen), Kjaer (80. Jörgensen), Vestergaard, Maehle - Eriksen, Hojbjerg (68. Larsen), Delaney - Olsen, Poulsen (80. Damsgaard), Braithwaite (80. Boilesen)

Deutschland - Dänemark: Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Neuhaus (48.), 1:1 Poulsen (71.)

  • Es war das 39. Unentschieden in der Ära Löw seit seinem Amtsantritt im August 2006. Die Nationalelf gewann 122 Spiele und kommt auf 32 Niederlagen. Löw hatte nach der WM 2006 in Deutschland die Nachfolge von Jürgen Klinsmann angetreten.

  • Manuel Neuer hat mit seinem 99. Spiel zwischen den Pfosten der DFB-Auswahl den ehemaligen Kapitän Michael Ballack hinter sich gelassen. Nach wie vor führt in der Liste der Rekordspieler Lothar Matthäus unangefochten mit 150 Spielen vor Miroslav Klose (137) und Lukas Podolski (130).

Der Star des Spiels: Florian Neuhaus (Deutschland)

Nicht nur wegen seines Tores der auffälligste Spieler aufseiten der Deutschen. Traute sich viel im Dribbling zu, spielte einige gute Dribblings. Im Hinblick auf das Turnier eine starke Alternative im üppig besetzten Weltklasse-Mittelfeld.

Der Flop des Spiels: Lukas Klostermann (Deutschland)

Setzte auf seiner rechten Seite so gut wie keine Akzente im Spiel nach vorne. Wurde nach 60 Minuten folgerichtig ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Julian Weinberger (Österreich)

Hatte die weitestgehend fair geführte Begegnung im Griff. Die einzige Gelbe Karte des Abends für Sane nach einem Tritt gegen Wass in der 57. Minute ging in Ordnung.

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