"Mit Rodri steht bei Spanien ein Spieler wie Kimmich auf dem Platz, der sogar noch stärker ist. Rodri beherrscht als defensiver Organisator das Mittelfeld. Er ist auch über die defensive Arbeit in der Lage, wichtige Akzente nach vorne zu setzen", sagte Stielike bei Sport1 auf die Frage, ob bei Spanien zwar viele Zauberer, aber kein Spieler wie Kimmich auf dem Platz stehe.
Der 28-Jährige von Manchester City habe die Spanier beim 4:1-Sieg im Achtelfinale gegen Georgien wieder in die Spur gebracht, meinte der frühere deutsche Nationalspieler und Ex-Real-Madrid-Profi weiter.
"Wenn ich mich zwischen Kimmich und Rodri entscheiden müsste, würde ich Rodri verpflichten. Er ist der komplettere Spieler. Rodri ist bei weitem besser als Kimmich", so Stielike.
Der 69-Jährige räumte allerdings ein, dass es für Kimmich nicht leicht sei, weil der Mann vom FC Bayern München in der vergangenen Saison auf unterschiedlichen Positionen agieren musste.
"Zu seiner Verteidigung muss man sagen, dass er einmal rechter Verteidiger spielt und dann wieder im Mittelfeld. Da war es für Kimmich schwierig, sich zurechtzufinden. Anscheinend freundet er sich nicht so mit der Rolle des rechten Verteidigers an und spielt diese Position vielleicht etwas widerwillig. Leicht hatte es Kimmich nicht. Da ist einiges zusammengekommen. Und jetzt steht im Raum, dass er den FC Bayern verlässt. Kimmich kommt nicht zur Ruhe", so Stielike.
Stielike über Kroos: "War in Madrid nie einer von vielen"
Der Europameister von 1980 sprach außerdem über Toni Kroos, für den die Partie gegen Spanien die letzte seiner Karriere sein könnte.
"Das wäre schon bitter für Kroos, aber zunächst gilt es festzuhalten, dass das eine ganz starke Entscheidung ist. Ich ziehe den Hut vor Kroos. Er hätte sicherlich die Möglichkeit gehabt, weiterzuspielen, wenn nicht bei Real Madrid, dann vielleicht in Saudi-Arabien. Er hätte nochmal zwei, drei Jahre viel Geld verdienen können. Doch Kroos ist von sich aus zurückgetreten und musste nicht aufgrund einer Verletzung aufhören. Ich kann nur meinen Respekt zollen", meinte Stielike.
Egal, was gegen Spanien passiert, Kroos werde dort "weiterhin geliebt werden", so der frühere Mittelfeldspieler.
"Wenn jemand so viele Jahre auf Topniveau in einem großen Klub spielt, vor allem als Stammspieler, und dem Team seinen Stempel aufgedrückt hat, spricht das für ihn. Kroos war in Madrid nie einer von vielen. Sonst wäre er nicht so hoch geschätzt bei den Verantwortlichen und den verschiedenen Trainern der Königlichen. All die Jahre und die vielen Titel zeigen, wie stark Kroos mit Real verbunden war. Das hat er sich alles erarbeitet. Kroos ist ein wunderbarer Spieler", sagte Stielike.