Effenberg bekräftigte zwar seine bereits geäußerte Meinung, dass es richtig gewesen sei, nach dem Handspiel von Marc Cucurella nicht auf Elfmeter zu entscheiden.
"Auch wenn ich da vielen widerspreche: Die Bewegung von Cucurella ist für mich die natürliche Handbewegung eines Abwehrspielers, der in keinster Weise versucht, seine Körperfläche zu vergrößern. Da stimme ich also tatsächlich mit dem Schiedsrichter überein. Denn: Es gab kurz vor dem EM-Start nochmals eine Einweisung durch den UEFA-Schiedsrichter-Chef Roberto Rosetti dazu, was gepfiffen werden soll und was nicht. Taylor hat sich nur an das gehalten, was ihm von oberster Stelle vorgegeben wurde. Als Fußball-Fan sage ich: natürlich Elfmeter, im Sinne des Fußballs. Aber eben nicht nach den Regeln. Man kann Taylor jetzt also nicht in eine Ecke stellen und sagen: Das ist eine komplette Fehlentscheidung, auch wenn wir Deutschen aufschreien", schrieb der 55-Jährige in seiner Sport1-Kolumne.
Dass sich aber nach der Partie weder der englische Unparteiische Taylor noch Rosetti öffentlich gestellt haben, kann Effenberg nicht nachvollziehen.
"Taylor hätte sich hinterher hinstellen und die Situation erklären müssen. Das hatte ich von ihm erwartet, auch für die Zuschauer, um eben direkt den Druck rauszunehmen. Oder noch besser: UEFA-Schiedsrichter-Boss Rosetti - eigentlich hätte der das erklären müssen", so der ehemalige deutsche Nationalspieler.
Und "Effe" ergänzte: "Dadurch würdest du den Schiedsrichter schützen, ihn auch menschlicher und sympathischer machen. Das wäre für den Fußball so wertvoll. Weil sie es aber nicht gemacht haben, tun sie den Schiris definitiv keinen Gefallen. Das war deshalb fatal für alle, für die Schiedsrichter weltweit. So lässt man sie im Regen stehen."