"Weit davon weg, ein Mahner zu sein": Julian Nagelsmann will Euphorie nicht bremsen - Thomas Müller warnt vor "Emotionsgedusel"

Von SID/Tim Ursinus
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© getty

Julian Nagelsmann hat nach dem Traumstart in die EM zumindest einen Hauch von Euphorie zugelassen. "Ich bin weit davon weg, ein Mahner zu sein. Es macht wenig Sinn, jetzt zu viel zu bremsen", sagte der Bundestrainer nach dem 5:1 (3:0) gegen Schottland bei MagentaTV. Gleichzeitig wisse er aber auch: "Wir haben ein Spiel gewonnen, aber wir müssen mindestens noch eins gewinnen."

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Ähnlich äußerte sich Nagelsmann im ZDF. "Das war ein sehr guter, aber erster Schritt. Den haben wir gebraucht, um den zweiten folgen zu lassen. Das werden wir am Mittwoch probieren." Dann geht es in Stuttgart gegen Ungarn, ein Sieg bedeutet praktisch die Qualifikation für das Achtelfinale.

Nagelsmann warnte aber auch vor dem nächsten Gegner. "Ungarn ist ein unangenehmer Gegner, schwer vorzubereiten, sie haben teilweise einen wilden Aufbau, sind schwer zu packen. Eine sehr unangenehme Mannschaft."

Zunächst aber genoss der seit Freitag jüngste Trainer der EM-Geschichte den Abend. Ein 5:1 hätte er "vorher natürlich definitiv unterschrieben", sagte der 36-Jährige: "Die ersten 20 Minuten waren schon beeindruckend, viel Power. Das hat uns extrem geholfen. Bis zum Ende war es auch sehr konzentriert."

Auch über die fünf verschiedenen Torschützen freute sich Nagelsmann: "Es ist wertvoll, wenn wir es ein bisschen verteilen können und dass nicht nur einer die Blumen kriegt."

Thomas Müller warnt vor "Emotionsgedusel"

Thomas Müller sprach derweil von einer "Explosion", Kai Havertz von einem "kleinen Rausch". "Wir haben es schon im Trainingslager in Herzogenaurach gemerkt, wie verrückt die Fans sind. Wir werden alles dafür tun, die Fans wieder glücklich zu machen", sagte der Stürmer des FC Arsenal.

Müller mahnte aber auch an, dass es "eben nur der Auftakt war. Rückschläge kommen auch schneller, als man denkt. Es geht nicht ums Gefühl, sondern Punkte. Wir haben gegen Ghana 2:2 gespielt, gegen Serbien verloren." Der Unterschied sei, dass man auch noch nach einer Niederlage noch alles in der eigenen Hand hätte. "Dieses Emotionsgedusel ist zwar ganz nett, aber es trägt dich nicht durchs Turnier. Du musst die Spiele gewinnen."

Toni Kroos ergänzte: "Das nächste Spiel wird definitiv schwerer, da erwartet uns eine Mannschaft, die eine Klasse besser ist als Schottland. Wenn wir es da nochmal beweisen dann können wir in einen Flow kommen."