Vorausgegangen war eine Frage, ob er nach der Rücktrittsverkündung von Kroos ebenfalls nach der EM in den Ruhestand gehen werde. Darauf reagierte Müller in gewohnter Manier.
"Ich denke jetzt noch nicht ans Abtreten, sondern an die Aufgaben, die vor uns stehen. Ich habe ja noch ein Jahr Vertrag. Ich kann ja meinen Arbeitgeber nicht hängen lassen, die bauen auf mich", sagte er und ergänzte mit einem anschließenden Lachen: "Also in einer gewissen Art und Weise."
Nahe an einem Rücktritt aus dem DFB-Team sei er "nie wirklich dran" gewesen, auch nicht bei seiner "Abschiedsrede" live im TV 2022 in Katar. Damals habe er "nicht gewusst, ob ich es schaffe, noch mal in die Nationalmannschaft zu kommen - es ist ja nicht so, dass man die Nationalmannschaft buchen kann, da nominieren Trainer Spieler."
Müller ergänzte: "Ich selber habe für mich gesagt: Stopp, das ist noch nicht fertig. Ich werde mich da noch nicht bedanken oder zu Toni sagen, das ist vorbei."
Der Routinier besitzt noch einen Vertrag, den er rund um die Jahreswende um ein Jahr verlängert hatte, bis 2025 beim deutschen Rekordmeister. Deutlich wahrscheinlicher ist hingegen, dass die Europameisterschaft sein letztes großes Turnier für Deutschland sein wird.
Thomas Müller: "Ich mache nichts künstlich"
Zu Kroos hege Müller ein "sehr spezielles Verhältnis. Wir kennen uns sehr gut. Wir standen schon in der A-Jugend gemeinsam auf dem Rasen. Wir sind beide Spieler, denen es immer fast nur um Fußball ging. Ich kann vieles von dem, wie er sich gibt, fühlen. Auch wenn ich ein anderer Spielertyp bin, hatten wir immer ein gutes Verhältnis."
Über seine Rolle im DFB-Team sagte Müller derweil: "Ich mache nichts künstlich, sondern will auch für mich Spaß haben. Ich will die Mannschaft immer daran erinnern, dass es einerseits um Arbeit und Erfolge geht, andererseits aber auch um die nötige Lockerheit. Die brauchst du, um den nötigen Extrameter zu machen. Ich bin nicht hier, um die Leute zu unterhalten. Mit Unterhaltung alleine kommst du hier nicht weit."
Vincent Kompany tangiert Thomas Müller "gerade nicht so sehr"
Müller kann sich im Spätherbst seiner Karriere nochmal mit zahlreichen großen Titeln verabschieden. Neben der EM wartet im Sommer 2025 auch das Champions-League-Finale in München auf den 34-Jährigen.
Dahin führen soll Müller und seine Teamkollegen Trainer Vincent Kompany, dessen Unterschrift beim FC Bayern nur noch eine Frage der Zeit ist. "Falls es wirklich stimmt, bin ich froh, dass wir endlich einen Trainer haben und wir mit den Planungen starten können. Mich tangiert das aber gerade nicht so sehr, ich konzentriere mich erstmal auf die Nationalmannschaft", sagte er dahingehend.