"Statt der 40 Millionen Euro für 2023/2024 will VW nach ZDF-Informationen nur noch 18 Millionen Euro pro Saison für das Sponsoring überweisen, weniger als die Hälfte", hieß es einer Sportstudio-Reportage.
Dies bringt den DFB in den Verhandlungen in eine ungünstige Position. Offenbar gibt es derzeit für den Bereich des Mobilitätspartners keine weiteren Interessenten. VW, seit 2019 Großsponsor des DFB und Nachfolger von Mercedes-Benz, kann somit den Preis bestimmen.
Die Attraktivität des DFB ist aus Sicht der Partner gesunken, vor allem wegen der sportlichen Misere der Nationalmannschaft. Daher kommt der Europameisterschaft im Sommer im eigenen Land enorme Bedeutung zu. "Was wir jetzt hinkriegen müssen, ist, dass wir unsere sportliche Visitenkarte mal wieder etwas schmücken", sagte DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke. Diese sei "nach den letzten drei Turnieren schon etwas angekratzt".
Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf verspricht sich von der EM einen Schub - und müht sich, Optimismus zu versprühen. "Wir haben eine ganze Menge von Euphorie im Land, die vielleicht nicht jeden Tag sichtbar wird über Transparente und Werbung, aber die Menschen wissen ganz genau, was passiert, und freuen sich drauf", sagte er.
Nicht nur der fehlende sportliche Erfolg drückt auf die Finanzen, die DFB-Akademie bleibt ein hoher Kostenfaktor, auch die Aberkennung der Gemeinnützigkeit für die Jahre 2014 und 2015 könnte teuer werden. Dem Verband drohen Steuernachzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe. Über die Klagen des DFB gegen die Aberkennung der Gemeinnützigkeit, die alleine mit 50 Millionen Euro zu Buche schlägt, ist noch nicht entschieden.
Auch bei der Entscheidung, dem langjährigen Ausrüster adidas ab 2027 den Rücken zu kehren und zum US-Hersteller Nike zu wechseln, spielten finanzielle Komponenten die entscheidende Rolle. Das Nike-Angebot war deutlich höher dotiert als das des deutschen Unternehmens adidas, das seit mehr als 70 Jahren DFB-Partner ist.