Nach dem nächsten Torfestival auf dem Weg zur WM lobte Martina Voss-Tecklenburg ihre Mannschaft in den höchsten Tönen. "Wir haben nicht nachgelassen und ganz schnell 3:0 geführt. Wir hatten viele gute Möglichkeiten, noch mehr Tore zu machen", sagte die Bundestrainerin nach dem souveränen und nie gefährdeten 8:0 (3:0) der deutschen Fußballerinnen gegen die Türkei im ZDF: "Es war in vielen Bereichen wirklich gut. Wir haben ein sehr attraktives Offensivspiel gesehen."
Allen voran Lea Schüller überragte dabei. Die Torjägerin von Bayern München erzielte nicht nur einen Dreierpack (10./11./67.). Ein von Schüller erzwungenes Blitz-Eigentor nach 46 Sekunden durch Kezban Tag (1.) hatte den Erfolg im letzten Heimspiel des Jahres vor 2538 Zuschauern in Braunschweig eingeleitet. Zudem legte die 24-Jährige das 4:0 durch Jule Brand (62.) auf, dann traf das Eintracht-Duo Laura Freigang (74.) und Sjoeke Nüsken (80.). Kurz vor Ende erhöhte Klara Bühl (88.).
"Der Plan ist voll und ganz aufgegangen. Das sagt allein das Ergebnis, wir haben acht Tore geschossen, die alle schön herausgespielt waren. Das hat Lust und Laune gemacht", sagte Nüsken. Voss-Tecklenburg sprach von "großem Potenzial und großer Qualität".
DFB-Damen makellos - aber noch nicht am Ziel
Mit der Maximalausbeute von 15 Punkten aus fünf Spielen verteidigte die DFB-Auswahl die Führung in Gruppe H erfolgreich. Am Dienstag kommt es zum Jahresabschluss in Faro noch zum Duell mit Verfolger Portugal (13 Punkte). Nur die Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die WM 2023 in Australien und Neuseeland.
Das DFB-Team gab mit seinem Tempo den Ton an und erwischte den passenden Blitzstart: Verteidigerin Tag lenkte als Bewacherin von Schüller eine Flanke von Sara Däbritz ins eigene Tor. Dann traf Schüller per Kopf und per Drehschuss.
Nationaltorhüterin Merle Frohms verlebte bei eisiger Kälte zunächst einen ruhigen Arbeitstag und musste erst in der 33. Minute eingreifen. Einen Freistoß von Berna Yeniceri lenkte die Keeperin von Eintracht Frankfurt aber über die Querlatte.
Im zweiten Durchgang blieben die Gastgeberinnen dominant und kamen meist über die Flügel immer wieder gefährlich vor das türkische Tor. Bühl (57.) schoss an die Querlatte, dann bediente die gedankenschnelle Schüller die eingewechselte Brand mit einem cleveren Querpass.
Die 19-jährige Brand (TSG Hoffenheim) revanchierte sich fünf Minuten später bei Schüller, die aus kurzer Distanz ihr 22. Tor im 33. Länderspiel erzielte. Die kurz darauf für Schüller eingewechselte Eintracht-Stürmerin Freigang traf ebenfalls nach Brand-Vorarbeit, Nüsken legte per wuchtigem Kopfball nach. Bühl erhöhte per Freistoß.