Vorstandsmitglied Hamit Altintop sei ein "großer Faktor" für seine Entscheidung gewesen, wie Kuntz im Interview mit dem kicker betonte: "Es ist ideal, wenn ein Verantwortlicher dich will, in Deutschland riesige Erfolge und Erfahrungen gesammelt hat und du dich mit ihm sprachlich perfekt austauschen kannst."
Auch die Bemühungen des türkischen Verbands hätten ihm imponiert. "Sehr überzeugt hat mich, dass die Verantwortlichen zwar kurzfristig noch alles für die letzte WM-Chance tun wollen, aber auch jemanden wollten, der innerhalb des Dreijahresvertrags mit einer dann verjüngten Mannschaft die Qualifikation zur EM 2024 in Deutschland gut meistert", erklärte der ehemalige U21-Nationaltrainer Deutschlands.
Eine Sprachbarriere würde es zudem nicht geben, "weil gut ein Drittel des Teams schon im deutschsprachigen Raum gespielt hat und man sich mit den anderen im Ausland spielenden Profis auch gut auf Englisch verständigen kann", sagte Kuntz.
Die Türkei hat mit elf Punkten in der WM-Qualifikationsgruppe G noch alle Chancen. Der derzeit Gruppendritte ist nur zwei Zähler hinter Tabellenführer Niederlande und den zweitplatzierten Norwegern (beide 13 Punkte).
Kuntz nicht wegen der Nichtberücksichtigung als Bundestrainer enttäuscht
Kuntz hatte mit der U21 die Europameisterschaft gewonnen und sich anschließend Hoffnungen auf den Posten des Bundestrainers gemacht, nachdem Joachim Löw im Sommer aufgehört hatte. Anschließend hatte sich der 58-Jährige enttäuscht gezeigt.
Die Enttäuschung habe sich allerdings nicht auf seine Nichtberücksichtigung bezogen, "sondern darauf, dass ein angekündigtes Gespräch zu diesem Thema nicht stattgefunden hat", sagte Kuntz und schob nach: "Das ist aber ausgeräumt und Vergangenheit. Ich habe schon öfter betont, dass die Wahl Hansi Flick auch aus meiner Sicht alternativlos war, das ist eine Top-Entscheidung vom und für den DFB. Ich hätte vor einem Monat auch nicht gedacht, dass ich türkischer Nationaltrainer werde. Im Fußball was vorauszusagen, ist ganz schwer."
Die Trennung sei außerdem im Guten abgelaufen. Es sei "schön zu wissen, dass die Tür, aus der ich jetzt rausgegangen bin, weder vom DFB noch von mir zugeschlagen wurde. Durch die tollen Gespräche rund um meine Freigabe und auch danach sind wir so auseinandergegangen, dass wir uns immer mit offenen Armen begegnen können. Das war für mich ganz wichtig."