Nachdem er schon mehrfach von Hansi Flick in den Profi-Kader des deutschen Rekordmeisters berufen worden war, erlitt Tillman kurz nach dem Start der vergangenen Spielzeit einen Kreuzbandriss und verpasste den Rest der Saison. Nun hat sich der 19-Jährige zurückgekämpft und sofort mit guten Leistungen überzeugt, weshalb ihn Antonio Di Salvo auch für die U21-Nationalmannschaft nominierte.
Bei seinem Debüt feierte er gleich einen Einstand nach Maß und erzielte beim 3:2-Sieg am Donnerstag gegen Israel den zwischenzeitlichen Treffer zum 1:1-Ausgleich. Außerdem wurde der Mittelstürmer Ende September an der Säbener Straße mit einem Profivertrag ausgestattet.
Malik Tillman über ...
... sein vergangenes Jahr beim FC Bayern: "Vor der Verletzung war ich ein paar Mal im Kader. Ich hab versucht, mich in den Kader zu spielen, was ich auch geschafft habe. Leider kam es zu keinem Einsatz - und dann kam die Verletzung. Das war erstmal ein Rückschlag, aber ich habe nach vorne geschaut, um so schnell wie möglich zurückzukommen. Ich habe hart an mir gearbeitet und jetzt versuche ich wieder, die Chance zu ergreifen."
... seine aktuelle Gefühlswelt: "Der Traum jedes Fußballers ist es, einen Profivertrag zu unterschreiben. Es ist eine sehr schöne Sache, aber es heißt noch nichts. Der Weg ist noch weit und ich muss noch viel an mir arbeiten."
... seinen Positionswechsel vom Mittelfeldspieler zum Stürmer: "Grundsätzlich bin ich vielseitig einsetzbar. Ich spiele am liebsten auf der Zehn. Ich spiele aber dort, wo der Trainer mich braucht."
... die Rolle von Co-Trainer Hermann Gerland im Hinblick auf seine U21-Nominierung: "Sehr wichtig. Es ist immer von Vorteil, wenn man einen Teil des Trainerteams schon vorher kannte. Er unterstützt mich schon lange, will immer das Beste aus mir herausholen und das will ich ihm auch zeigen."
... sein Verhältnis zu Gerland: "Es hatte auch mal seine Auf- und Ab-Phasen, aber das ist bei jedem so, glaube ich. Ich kenne ihn seitdem ich bei Bayern bin. Er sagt, dass ich immer hart an mir arbeiten soll, weil ich viel Potenzial habe."
Tillman: Stammplatz? "Muss mich genauso beweisen wie jeder andere auch"
... die Reaktionen auf sein Tor und eine Zukunft als U21-Stammspieler: "Als ich direkt nach dem Spiel auf mein Handy geschaut habe, waren schon die ersten Nachrichten da. Das freut einen natürlich. Eine Stammplatzgarantie habe ich nicht. Man muss sich jeden Tag neu beweisen und dem Trainer zeigen, was man drauf hat, damit man wieder spielen darf."
... einen möglichen Startelf-Einsatz gegen Ungarn: "Ich werde alles dafür tun, dass ich wieder in der Startelf stehe. Aber es ist noch nichts passiert. Wir haben noch ein paar Tage bis zum Spiel (Dienstag, 17.30 Uhr; Anm. d. Red.). Bis dahin muss ich mich genauso beweisen wie jeder andere auch."
... die Aussage von Julian Nagelsmann, er müsse manchmal mehr "Drecksack" sein: "Fast jeder weiß, dass ich eher ein ruhiger Typ bin. Es ist sehr wichtig, dass ich mehr aus mir herauskomme. Vor allem auf dem Platz. Das versuche ich in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten auch umzusetzen."
Tillman: Unter Nagelsmann "flexibler und variabler" als noch unter Flick
... die Unterschiede zwischen Flick und Nagelsmann: "Im taktischen Bereich sind wir ein Stück besser geworden. Auch variabler und flexibler als noch unter Hansi. Beide sind sehr gute Trainer und machen eine sehr gute Arbeit, woran sie auch viel Spaß haben."
... die Bedeutung, für Deutschland zu spielen: "Ich bin hier, weil ich mich in Deutschland wohlfühle. Ich bin hier aufgewachsen und lebe schon immer hier. Es ist immer ein Privileg, für Deutschland spielen zu dürfen. Es ist eine besondere Ehre, den Adler auf der Brust zu tragen und ich werde immer alles für das Team geben."
... Kontakt zu Nagelsmann und mögliche Bundesliga-Einsätze nach seinem U21-Debüt: "Persönlich hat er nicht gratuliert. Dafür aber Co-Trainer Xaver Zembrod. Ich gehe davon aus, dass der Trainer das Spiel auch gesehen hat und sie sich untereinander abgesprochen haben. Xaver hat sich gemeldet, weil ich mit ihm im engeren Kontakt stehe als mit Julian. Ich hoffe, dass meine Chancen besser geworden sind. Man muss sich auch im Verein immer wieder zeigen, im Training beweisen und auf seine Chance warten. Das tue ich gerade und ich werde die Chance nutzen, wenn ich sie bekomme."
Tillman: Lewandowski und Pogba als Vorbilder
... seine Vorbilder und Robert Lewandowski: "Die Zahlen sprechen bei Lewy für sich. Von ihm kann man sich vieles abschauen. Zum Beispiel seinen Ehrgeiz und seine Professionalität. Er gibt immer 100 Prozent und das hilft auch einem jungen Spieler wie mir in der Entwicklung. Außerhalb von Bayern schaue ich mir gerne Paul Pogba an. Ich mag seinen Spielstil sehr und schaue mir auch die ein oder andere Sache von ihm ab."
... seinen Karriereplan: "Stand jetzt bin ich bei Bayern. Ich warte auf meine Chance und hoffe, dass ich sie auch bekomme. Was in der Zukunft passiert, kann ich leider noch nicht sagen."
... den Kontakt zu seinem Bruder Timothy Tillman (Greuther Fürth): "Wir stehen in seinem sehr engen Austausch. Wir hören uns fast jeden Tag. Ich versuche ab und zu mal hinzufahren oder er kommt zu mir. Das kommt aber natürlich darauf an, ob er oder ich Zeit haben. Wenn es klappt, machen wir auch meistens etwas."