DFB-Länderspiele wieder nicht ausverkauft: "Müssen mehr tun"

SID
Selbst gegen Argentinien war das Stadion nicht im Ansatz prall gefüllt.
© getty

Auch bei den beiden letzten Länderspielen des Jahres für das DFB-Team werden viele Plätze frei bleiben. Den Trend, der spätestens seit dem WM-Debakel zu beobachten ist, wollen Manuel Neuer und Co. mit attraktivem Fußball stoppen.

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Für Leon Goretzka ist die neuformierte Nationalmannschaft ein "kunterbunter Haufen mit richtig geilen Typen", doch die Euphorie der Fans lässt noch auf sich warten. Auch die beiden letzten Länderspiele des Jahres am Samstag in Mönchengladbach gegen Weißrussland und drei Tage später in Frankfurt/Main gegen Nordirland (beide 20.45 Uhr) sind bei Weitem nicht ausverkauft. Fünf Jahre nach dem landauf und landab umjubelten WM-Coup muss das DFB-Team um jeden Zuschauer kämpfen.

"Wir kommen aus einer lange Phase der Begeisterung, in der Dinge fast von alleine liefen. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir mehr tun müssen, um das Niveau halten zu können", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff über den spätestens seit dem WM-Debakel in Russland zu beobachtenden Trend. Es sei aber ein Klagen auf hohem Niveau, betonte Bierhoff: "Im internationalen Vergleich stehen wir mit über 90 Prozent Auslastung vorne. Damit wären auch die meisten Bundesligaklubs zufrieden."

Im DFB erhofft man von seinem Flaggschiff aber andere Zahlen als die bisher 30.000 beziehungsweise 37.000 verkauften Eintrittskarten für Mönchengladbach und Frankfurt. Kapitän Manuel Neuer zeigte Verständnis für die Anhänger. "Die Anstoßzeiten sind wieder sehr spät, im November ist das Wetter in Deutschland nicht optimal, und bei allem Respekt: Wir spielen nicht gegen Mannschaften, bei denen man erwarten kann, dass jeder ins Stadion kommt", sagte der Nationaltorhüter.

Doch selbst als im Oktober Top-Gegner Argentinien im Dortmunder Fußball-"Tempel" zu Gast war, blieben über 20.000 Plätze frei. Neuer macht auch die allgemeine Entwicklung im Fußball für den negativen Trend verantwortlich. Durch die vielen Wettbewerbe auf Vereinsebene werde "der Fußballfan mit Spielen befeuert". Eine gewisse Sättigung ist die Folge. Teamkollege Goretzka forderte daher: "Man muss zusehen, dass der Fußball das bleibt, was er ist: ein Volkssport."

Der Kritik über die oft vermisste Fannähe stellte sich die Nationalmannschaft nach dem WM-Debakel, seitdem werden öfters Schulen und Vereine besucht oder öffentliche Trainingseinheiten abgehalten. Doch am Ende müssen die Spieler auf dem Platz wieder die Euphorie entfachen, die nach dem WM-Titelgewinn 2014 fast unerschöpflich schien. "Wir müssen so attraktiv wie möglich spielen", forderte Goretzka: "Von einer guten Stimmung profitieren auch wir, die kann aufs Spiel überschwappen."

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