Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge knöpft sich den DFB vor: "Komplette Amateure!"

Von SPOX
Karl-Heinz Rummenigge hat scharfe Kritik am DFB geübt.
© getty

Karl-Heinz Rummenigge hat die Führungsriege des DFB harsch kritisiert. "Der DFB ist durchsetzt von Amateuren", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern im Rahmen einer Ehrung für Jupp Heynckes.

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Angesprochen auf mögliche Änderungen, die der Deutsche Fußball-Bund nach dem WM-Debakel und dem schlechten Krisenmanagement in der Causa Özil/Gündogan vornehmen müsse, sagte Rummenigge: "Ich fordere gar nichts. Ich stelle nur fest, dass beim DFB komplette Amateure das Geschehen übernommen haben und bin ein Stück weit irritiert, was man beim DFB als Krisenbewältigung betätigt. Mir fehlt da ein Stück weit die Fußball-Kompetenz."

Das habe sich, so Rummenigge, auch am Donnerstag gezeigt, "in dem sie die ganzen Landesfürsten eingeladen haben und die dann offensichtlich mit viel Valium erstmal beruhigt haben. Aber das ist nicht der Ansatz beim DFB, eine Krise zu bewältigen, wie man sie bei der WM erlebt hat."

Namentlich nannte der 62-Jährige dabei Rainer Koch, den Vizepräsidenten des DFB. Leute wie er würden eine Rolle beim vermeintlichen Niedergang des Verbands spielen. Koch kommt ursprünglich aus der Jura-Branche und arbeitet seit 2017 als Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht München.

Fachlich gehe es Rummenigge konkret unter anderem um das Verhältnis zwischen Profi- und Amateurfußball, wie er erklärte: "Der DFB muss sich ein Stück weit dem professionellen Fußball öffnen und nicht für den Amateurfußball. Die haben ihre Berechtigung, die sind die Wurzeln des Fußballs - alles okay. Aber ich glaube: Fußball-Deutschland interessiert, was die Nationalmannschaft abliefert und nicht, was in Amateurligen vor sich geht."

Rummenigge schlägt Philipp Lahm als Vizepräsident vor

Spricht Rummenigge von Professionalität, fordert der Vorstandsboss der Bayern außerdem wohl Amtsträger, die enger mit dem Fußball verbunden sind.

"Ich halte Lahm und seinen Berater Roman Grill für perfekt passend für den DFB. Es wäre vielleicht eine interessante Lösung, ihn als Vize-Präsident dort zu installieren, um im Präsidium ein Stück Professionalität hineinzubringen", sagte Rummenigge.

Erst kürzlich brachte sich der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft durch einen Appell an Bundestrainer Joachim Löw, er müsse seinen Führungsstil ändern, ins Gespräch für einen Führungsposten beim DFB.

Die Entscheidung des DFB, mit Löw weiter zu machen, lobte Rummenigge hingegen. "Er hat zwölf Jahre einen überragenden Job gemacht. Einem solchen Mann ist man ein Stück weit zu Dankbarkeit verpflichtet", so der Europameister von 1980: "Insoweit ist es die richtige Entscheidung, dass man ihn weiter mit der Betreuung der Mannschaft beauftragt."

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