"Ich bin unglaublich enttäuscht. Was die Deutschen und Italiener gezeigt haben, war eine Schande. Es ist kein Fair Play, auf ein 0:1 zu spielen. So etwas gehört nicht zum Fußball", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi mit Tränen in den Augen.
Hapal war im slowakischen EM-Quartier in Lublin kurz vor Mitternacht zu einer Pressekonferenz erschienen und machte seinem Ärger Luft. "Jemand sollte etwas unternehmen, auch wenn es ein so großes Land wie Deutschland betrifft. Ich würde mich freuen, wenn England und Spanien ins Finale kämen", sagte der 47-Jährige, der von 1992 bis 1995 bei Bayer Leverkusen gespielt hatte.
Die Slowakei hatte durch das 0:1 (0:1) den Einzug in das Halbfinale verpasst. Sowohl Deutschland als auch Italien reichte das Ergebnis, weil im Parallelspiel Dänemark gegen Tschechien gewann. Wäre zwischen Deutschland und Italien noch ein Tor gefallen, egal für wen, hätte die Slowakei als bester Gruppenzweiter das Halbfinale erreicht. In den letzten Minuten einer bis dahin intensiven Begegnung war aber keines der Teams ein großes Risiko eingegangen.
"Jetzt lasst mal die Kirche im Dorf"
DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch hatte entsprechende Fragen direkt nach Schlusspfiff deutlich zurückgewiesen. "Jetzt lasst mal die Kirche im Dorf. Dass man versucht, sicher zu spielen, ist glaube ich in den letzten fünf, sechs Minuten ganz normal", sagte Hrubesch. In der Tat waren beide Teams lange Zeit noch zu Chancen gekommen.
Die slowakischen Gazetten reagierten dennoch mit Empörung. "Das war schreckliches Theater, eine Fußball-Parodie", schrieb die Boulevardzeitung Novy Cas aus Bratislava in ihrer Online-Ausgabe. Die Zeitung Plus Jeden Den schrieb von der "Großen Fußball-Schande. Deutschland und Italien haben die Slowakei aus dem Turnier geworfen".