"Wenn ich mir unsere U-Mannschaften und die Nachwuchsleistungszentren der Vereine angucke, sind viele Spieler dabei, die dem Profil des zentralen Stürmers gerecht werden. Aber es ist schwierig, jetzt schon vorherzusagen, wie sich etwa Cedric Teuchert oder Janni Serra aus der U19 weiterentwickeln. Dazu müssten sie auch die Chance in der Bundesliga bekommen", sagt Flick in der Sport Bild.
Es sei ein Problem, dass viele Teams "gerne vorne einen Spieler hätten, der ihnen sofort Tore garantiert und nicht erst in ein, zwei oder drei Jahren." Damit schlägt der DFB-Sportdirektor in die selbe Kerbe wie Olympia-Coach Horst Hrubesch, der den Vereinen ebenfalls riet, verstärkt auf junge Talente zu setzten, anstatt teure Stars zu kaufen.
"Ich glaube, dass die Stürmer in Zukunft flexibler agieren müssen und nicht nur auf eine Position bezogen. Es ist wichtig, Spieler auszubilden, die einen zentralen Stürmer verkörpern, aber genauso gut in der Lage sind, Bälle vorne zu behaupten gegen zwei Gegenspieler", so Flick über das Profil des gewünschten Angreifers: "Robert Lewandowski bei Bayern München verkörpert das sehr gut - er ist ein Weltklasse-Stürmer."
"Muss solche Spieler ins Spiel bringen"
Der ehemalige Co-Trainer von Jogi Löw wehrt sich aber gegen die Aussage, dass ein klassischer Mittelstürmer wie Mario Gomez ein Auslaufmodell wäre: "Mario ist damit nicht gemeint und kein Auslaufmodell. Diese Spieler binden durch ihre Position im Spiel immer mindestens einen, meistens sogar zwei Gegenspieler und sind immer in der letzten Ebene, um aus dem Nichts in den Rücken der Abwehr zu kommen." Man müsse solche eben "richtig ins Spiel bringen", so Flick.
Trotz der fehlenden Stürmer ist beim DFB-Team ein "4-4-2-mit zwei Stürmern absolut vorstellbar", wie Flick verriet. Angesprochen auf Sandro Wagner, attestierte Flick dem Hoffenheimer "Qualitäten vor dem Tor, die nicht viele haben."
Auch für Julian Weigl und Julian Draxler fand Flick sehr viel lobende Worte. So sei der BVB-Youngster kein Sprinter-Typ, aber "er kann den Ball mit seinem ersten Kontakt und seiner Passqualität so was von schnell machen", während der Wolfsburger Draxler für Flick "einer der besten 1:1-Spieler" sei.