"Franz Beckenbauer hat in den letzten Tagen viel mitgeholfen, ein Stück weit mehr Klarheit in die Angelegenheit zu bekommen", sagte Koch am Sonntagabend bei Sky90.
Beckenbauer ist durch den am Freitag veröffentlichten Freshfields-Bericht noch stärker belastet worden. An der in der Korruptionsaffäre entscheidenden Zahlung von 6,7 Millionen Euro an die dubiose Firma der Skandal-Figur Mohamed bin Hammam im Jahr 2002 war Beckenbauer maßgeblich beteiligt. Der Großteil der Summe ging über eines seiner Konten. Beckenbauer beteuert weiter, nichts von den Vorgängen gewusst zu haben.
Der Kaiser wehrt sich
"Als wir die Erkenntnis hatten, dass das Geld auf das Konto der Anwälte von Franz Beckenbauer in der Schweiz gegangen ist, da war innerhalb von 24 Stunden die Bereitschaft von Franz Beckenbauer da, in diesen Konten nachzusehen. Sein Anwalt hat dann auch sehr mitgeholfen. Jetzt wäre es wünschenswert, dass die nächsten Tage und Wochen genutzt werden, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen", sagte Koch.
Weil Beckenbauer jedoch nicht verborgen geblieben sein dürfte, in der Öffentlichkeit viel Ansehen eingebüßt zu haben, schaltete der frühere Weltklasse-Libero in den Angriffsmodus um: "Mein Lebenswerk lasse ich mir nicht kaputt machen. Ich bin als Spieler Weltmeister geworden und als Trainer. Ich habe mitgeholfen, die WM 2006 nach Deutschland zu holen, sie ist ein großer Erfolg geworden. Das Sommermärchen bleibt. Im Nachhinein habe ich vielleicht Fehler gemacht, hinterher ist man immer schlauer."
Der Bericht der Kanzlei Freshfields über den Skandal bei der WM-Vergabe 2006 wird für den DFB indes voraussichtlich rund 3,5 Millionen Euro kosten. Koch bestätigte am Abend einen Bericht der Bild-Zeitung. "Das kann in etwa hinkommen. Aber ich muss Ihnen sagen, dass ich es noch nicht genau weiß, weil die entsprechenden Abrechnungen noch nicht vorliegen. Es fehlt noch ein größerer Teil der Freshfield-Arbeiten", sagte Koch.