Vorgeschmack mit Beigeschmack

SID
Die U21 tat sich im Härtetest gegen Tschechien äußerst schwer
© getty

Zumindest das Wetter kann im Sommer 2015 nur besser werden: Begossen wie ein Pudel stand Horst Hrubesch nach der Regenschlacht von Prag im Stadion Eden, seine gute Laune ließ sich der Trainer der U21 aber nicht verderben.

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"Das war sehr lehrreich. Wir wissen jetzt, was im Sommer auf uns zukommt", sagte Hrubesch an dem Ort, an dem Deutschland im kommenden Juni den EM-Titel holen will.

Bis auf das Wetter bekam das DFB-Team beim 1:1 (0:1) gegen Tschechien in der Tat einen echten Vorgeschmack auf die EM. Äußerst defensiv, dazu aggressiv und konterstark präsentierte sich der EM-Gastgeber, der auch Gruppengegner der deutschen Mannschaft sein wird. "Daraus müssen wir lernen", sagte Moritz Leitner vom VfB Stuttgart, der mit seinem Tor (62.) das Remis gerettet hatte: "Wir müssen noch viel arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen."

Ziel: EM-Titel

Jenes Ziel bleibt dennoch der Titel, daran ließ Hrubesch keinen Zweifel. "Die Rolle des Favoriten nehme ich gerne an", betonte der Coach in Prag noch einmal. Alles andere wäre angesichts der weiteren Vorrundengegner Dänemark und Serbien auch untertrieben. "Aber auch diese Mannschaften werden nicht mit uns mitspielen. Sie werden sich hinstellen, sehr kompakt, robust, sie werden es über Standards versuchen oder eben über Konter", sagte Hrubesch.

Genau damit hatte die deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit deutliche Probleme, wirkte unkonzentriert und ideenlos. "Wir waren nicht hellwach und haben es zu leicht hergegeben", sagte Leonardo Bittencourt von Hannover 96, der den von Joachim Löw nominierten Kevin Volland (1899 Hoffenheim) als Kapitän vertrat. Immerhin: Am Ende könnte das Remis ein Warnschuss zur rechten Zeit gewesen sein.

Steigerung nach der Pause

Zumal das DFB-Team nach der Pause zeigte, wozu es in der Lage ist. "Da haben wir das Spiel klar bestimmt. Wir haben mehrere Hochkaräter herausgespielt, eigentlich muss man so ein Spiel dann auch entscheiden", sagte Hrubesch über die zahlreichen Chancen gegen nun überforderte Tschechen. Auch Leitner merkte an, das Team habe "noch ein, zwei Tore mehr" machen müssen: "Aber es ist auch ganz gut, wenn nicht immer alles klappt."

Spätestens bei der EM soll sich das dann ändern. Als Vorbereitung warten im März noch Härtetests gegen Italien und England auf das DFB-Team, anschließend geht es ein zweites Mal in Richtung Prag. "Wir wissen jetzt, wie das Stadion ausschaut, wie Tschechien spielt und wie es zur Sache gehen wird. Das ist gut" sagte Leitner und versprach: "Bei der EM werden wir den Tschechen zeigen, dass wir es besser können."

Moritz Leitner im Steckbrief

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