Deutschland - Albanien 2:1 (0:0), 24. März 2001 in Leverkusen
Die Qualifikation für die WM 2002 verlief holprig. Das DFB-Team belegte am Ende sogar nur Platz zwei hinter England und musste den Umweg über die Playoffs gegen die Ukraine nehmen. Auch das Heimspiel in der BayArena gegen Albanien, das am Ende mit drei Punkten auf dem letzten Rang landete, geriet zur Zitterpartie.
Sebastian Deisler hatte Deutschland mit einem sehenswerten Fernschuss in Führung gebracht, ehe Bledar Kolar der Ausgleich gelang. In der 73. Minute wechselte Teamchef Rudi Völler dann den Debütanten Miroslav Klose für Oliver Neuville ein. In der 88. Minute stand der Kaiserslauterer gleich goldrichtig.
Carsten Jancker grätschte in eine flache Hereingabe von Marko Rehmer und verlängerte so den Ball an den Pfosten, wo Klose den Ball aus einem Meter Entfernung und einer Höhe von 30 Zentimetern mit dem Kopf über die Linie drückte. "Salto-Klose", jubelte Kommentator Bela Rethy damals. Auf den damals noch obligatorischen Salto verzichtet Klose mittlerweile.
Deutschland - Israel 7:1 (0:1), 13. Februar 2002 in Kaiserslautern
Fritz-Walter-Wetter hatte dem Platz auf dem Betzenberg ziemlich zugesetzt, so dass der Rasen erst nach dem Einsatz von Polizei-Hubschraubern freigegebenen wurde. Mit ihren Rotoren hatten die Helikopter vier Stunden vor Spielbeginn das Wasser etwas vertrieben und den Platz einigermaßen bespielbar gemacht.
So durfte Klose sein erstes Spiel von Beginn an im DFB-Dress in seinem Heimstadion absolvieren. Die erste Halbzeit lief vom Ergebnis her gesehen schlecht, 0:1 lag Deutschland durch ein Eigentor von Oliver Kahn zurück. Nach dem Seitenwechsel hämmerte Klose erst eine Jancker-Ablage in den Winkel, grätschte dann eine Scholl-Hereingabe ins Tor und verwertete schließlich noch eine Linke-Flanke.
Eine Viertelstunde brauchte Klose für seinen ersten von mittlerweile vier Dreierpacks für Deutschland (drei davon übrigens zwischen Februar und Juni 2002). Hätte nicht Hamann dazwischen gefunkt, hätte es sogar zum Hattrick in der Heimat gereicht. Auf den wartet Klose nämlich noch.
Färöer - Deutschland 0:2 (0:1), 11. Juni 2003 in Torshavn
2003 hatte Klose eine Flaute in der Nationalmannschaft zu durchlaufen. Ein Treffer gelang ihm in zehn Spielen, nur 2005 blieb er in fünf Partien gänzlich torlos. Dieses eine Tor bewahrte Deutschland aber vor einer Blamage von historischem Ausmaß.
Im etwas unwirtlichen Stadion von Torshavn arbeitete sich eine mit Paul Freier und Tobias Rau eher mäßig besetzte DFB-Elf an einem destruktiven Gegner ab ohne den Ball ins Tor zu zwängen. In der 65. Minute kam Klose für Jens Jeremies in die Partie, im Sturm hatte Fredi Bobic zu Beginn den Vorzug erhalten.
Eine Minute vor Schluss wuchtete Klose eine Freistoß-Flanke von Oliver Neuville per Kopf ins Tor. Die Wutrede von Rudi Völler im Studio mit Waldemar Hartmann musste noch drei Monate bis zum 0:0 auf Island warten.
Deutschland - Argentinien 5:3 n.E. (1:1, 1:1, 0:0), 30. Juni 2006 in Berlin
Was bleibt von diesem Spiel im Berliner Olympiastadion? Ein paar Sprüche von Jürgen Klinsmann zum Beispiel. "Die kennen unseren Capitano noch gar nicht." Oder: "Arne, der spürt deinen Atem."
Natürlich auch der Zettel von Jens Lehmann, den er im Elfmeterschießen immer wieder aus seinem Stutzen zog. Aber auch die Jahre später noch nicht nachvollziehbare Entscheidung von Argentiniens Jose Pekerman, seinen aufstrebenden Superstar Lionel Messi 120 Minuten auf der Bank sitzen zu lassen.
Etwas zu kurz kommt dabei die Rolle von Miroslav Klose. Der ließ zunächst nach einer Ecke Roberto Ayala zum 1:0 für die Argentinier einköpfen, verletzte dann bei einem Zusammenprall Argentiniens Torhüter Roberto Abbondanzieri, so dass dieser ausgewechselt werden musste, und rettete schließlich Deutschland mit seinem fünften Turniertor (sein zehntes WM-Tor insgesamt) in die Verlängerung.
Deutschland - England 4:1 (2:1), 27. Juni 2010 in Bloemfontein
Was für Deutschland Wembley ist, ist für England Bloemfontain. Der Schuss von Frank Lampard, der von der Latte klar hinter die Linie sprang und das 2:2 bedeutet hätte, war eine der spielentscheidenden Szenen.
Beeindruckend aber auch die deutschen Tore in diesem WM-Achtelfinale. Während Thomas Müller zwei fein gespielte Konter abschloss, erzielte Klose das wichtige 1:0 in seiner ihm eigenen Art.
Einen Abschlag von Manuel Neuer unterschätzte Englands Abwehrchef John Terry, Klose erahnte die Situation, ging mit vollem Tempo in den Raum, schüttelte dank seiner Physis Matthew Upson im Laufduell ab und spitzelte den Ball im Fallen mit dem rechten Außenrist am herausstürmenden David James vorbei ins Tor.
Deutschland - Österreich 3:0 (1:0), 6. September 2013 in München
Elf Monate lief Klose dem Rekord von Gerd Müller hinterher, ehe er ihn ausgerechnet in der Heimat des Bombers egalisierte. Nach einer Flanke von Thomas Müller warfen sich der österreichische Abwehrspieler Aleksandar Dragovic und Klose in den Ball.
Klose verpasste, aber der Österreicher schoss den Stürmer bei seiner Rettungsaktion so an, dass der Ball im Tor landete. Kein schönes, aber irgendwie auch ein Klose-Müller-typisches Tor.
Miroslav Klose im Steckbrief