Günter Netzer kritisiert DFB-Trio

SID
Bastian Schweinsteiger (l.) und Philipp Lahm müssen sich Kritik von Günter Netzer gefallen lassen
© Getty

Günter Netzer hat deutliche Kritik an den Führungsspielern und an der Rundumversorgung in der deutschen Nationalmannschaft geübt. Der Ex-Nationalspieler kritisierte nach dem EM-Halbfinale gegen Italien (1:2) in einer Kolumne für die Zeitung "Bild am Sonntag" besonders Kapitän Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski.

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Lahm trete vor den Fernsehkameras "rhetorisch brillant" auf. Aber in dieser Saison bei Bayern München und in der Nationalelf bei der EM habe er abgesehen vom Spiel gegen die Niederlande "gravierende Abwehrschwächen" gezeigt.

"Ihm sind der Drang nach vorne und die Effizienz verloren gegangen", sagte Netzer. Podolski sei nur noch ein "Nationalspieler von Löws Gnaden", Schweinsteiger "einfach keine Führungsnatur".

Flache Hierarchie falsch

Netzer hält die von Bundestrainer Joachim Löw gelobte flache Hierarchie für falsch. "Jede Mannschaft braucht eine Hierarchie. Das haben wir gegen Italien nicht gehabt. Dort waren wir nicht in der Lage, diese Aufgaben zu erfüllen", schrieb Netzer.

Die "paradiesischen Zustände", wie sie dem Team im EM-Quartier Dwor Oliwski geboten wurden, betrachtete Netzer als "ein wenig zu viel des Guten". Dass Löw von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach das Vertrauen ausgesprochen wurde, begrüßte Netzer aber. "Löw ist unbestritten einer der besten Trainer der Welt", sagte er.

Günter Netzer im Steckbrief