Da der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die neue Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt, hat Zwanziger vorläufig sein Veto gegen eine Vertragsverlängerung eingelegt.
"Wenn der Verband zeitgleich mit seinem Partner 'Bitburger' über eine Vertragsverlängerung verhandelt, dann muss sehr genau ausgelotet werden, ob und wie sich diese Aktivität noch mit einer Bierwerbung verträgt", sagte Zwanziger der "Sport-Bild" und sorgte damit vor allem in Liga-Kreisen für Aufregung. Denn ein generelles Alkoholwerbeverbot würde die Bundesliga rund 300 Millionen Euro kosten.
Lob von der Drogenbeauftragten
Mechthild Dyckmans, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, lobte Zwanziger allerdings für dessen überraschendes Einschreiten.
"Als Drogenbeauftragte unterstütze ich sehr das Engagement des DFB bei der Aktion 'Alkoholfrei Sport genießen' des DOSB und der BZgA. Deshalb ist es auch folgerichtig, dass Dr. Theo Zwanziger sein vorläufiges Veto gegen die Verlängerung des Sponsoringvertrags mit 'Bitburger' eingelegt hat", sagte Dyckmans.
Sport darf nicht mit Alkohol verknüpft sein
Damit der Millionen-Vertrag mit "Bitburger" verlängert wird, müsse laut Zwanziger klar sein, "dass sich die Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen des DFB und der Nationalmannschaft ausschließlich auf alkoholfreies Bier beziehen müssen".
Das reicht Dyckmans jedoch nicht: "Kinder und Jugendliche können in der Werbung nicht zwischen alkoholfreiem und alkoholhaltigem Bier unterscheiden. Sport darf gerade für sie nicht mit Alkohol und damit auch nicht mit Bier verknüpft werden."
"Glaubwürdiges Handeln"
Unterstützung erhielt Zwanziger derweil von dem für den Jugendfußball zuständigen DFB-Vizepräsidenten Hans-Dieter Drewitz. Drewitz unterstrich, dass Zwanziger nicht den "Saubermann" spielen und damit der Bundesliga schaden wolle.
"Der DFB und sein Präsident sind keinesfalls für generelle Werbeverbote. Eher das Gegenteil ist der Fall, schließlich wirkt man als Verband durch ein glaubwürdiges Handeln und einen verantwortungsvollen Umgang, beispielsweise auch in Sachen Bier, solchen Werbeverboten eher entgegen", sagte Drewitz.
Grundsätzlich stellte der DFB-Vize klar: "Es geht in dieser Sache nicht darum, ob Bier, Bratwurst und Fußball zusammengehören. Dass dem so ist, daran hat beim DFB niemand einen Zweifel, auch Dr. Zwanziger nicht. Aber ein gemeinnütziger Verband, der sich einerseits für den Jugendschutz einsetzt und andererseits für Bier wirbt, muss doch in Ruhe darüber nachdenken dürfen, ob dies beides weiterhin miteinander vereinbar ist."