Joachim Löw erklärt Stillstand zum Rückschritt

SID
Bundestrainer Joachim Löw sieht in der Nationalelf in allen Bereichen noch Verbesserungspotenzial
© Getty

Bundestrainer Joachim Löw will sich mit den guten Leistungen der deutschen Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren nicht zufrieden geben und hat siebeneinhalb Monate vor EM-Beginn den Stillstand zum Rückschritt erklärt.

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"Wir müssen in allen Bereichen noch besser werden. Wir dürfen nicht in einem Zustand der Zufriedenheit leben", sagte Löw bei einer Podiumsdiskussion über den deutschen Nachwuchs in der Freiburger Fußballschule.

Der Bundestrainer setzt bei der Umsetzung seiner Ziel vor allem auf die Intelligenz seiner Schützlinge. "Die kognitive Entwicklung ist enorm wichtig. Die Entwicklung im Kopf halte ich für wichtiger denn je. Intelligente Spieler sind aufnahmefähiger und umsetzungsfähiger", erklärte der 51-Jährige. Löw lobte in diesem Zusammenhang die Nachwuchsarbeit der Klubs. Der Bundestrainer machte jedoch gleichzeitig klar, dass dies allein nicht zum Titelgewinn führen werde.

"Haben wieder Weltklasse-Spieler in Deutschland"

"Wir haben viel mehr Talente als vor einigen Jahren. Die hervorragende Arbeit, die die Vereine in den Leistungszentren leisten, hat sich ausgezahlt. Die jungen Spieler sind viel besser ausgebildet. Aber wenn man Titel auf höchster Ebene gewinnen will, spielen noch andere Faktoren eine wichtige Rolle", sagte Löw.

"Wir haben wieder Weltklasse-Spieler in Deutschland. Aber wir haben nicht Talente ohne Ende. Auch ich habe Probleme auf der ein oder anderen Position - auch wenn meine Ansprüche vielleicht ziemlich hoch sind." Die Ansprüche des Bundestrainers hinsichtlich des Charakters junger Spieler sind ebenfalls hoch. Nach Ansicht Löws werden dies Ansprüche aber von vielen seiner Schützlinge erfüllt.

Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig

"Die Anforderungen sind extrem hoch, wenn man sich in der Spitze behaupten will. Dabei ist die Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig. Das sehe ich bei denen, die in die Elite nach oben kommen", sagte Löw:"Ein Mesut Özil, ein Mario Götze, ein Mats Hummels, ein Holger Badstuber - und wie sie alle heißen - sind von ihrer Persönlichkeit her schon sehr reif in jungen Jahren. Da hatte ich vor ein paar Jahren noch ein anderes Bild."

Der Bundestrainer stellte aber nicht nur den Jungprofis, sondern auch den jungen Trainern ein gutes Zeugnis aus: "Ich hatte in meiner Profikarriere das Pech, dass ich Trainer hatte, die mir in meiner Weiterentwicklung geschadet haben. Heutzutage sind die Trainer viel besser geworden."

Joachim Löw im Steckbrief

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