Tedesco wechselte im Vergleich zum 0:0 gegen Freiburg vier Mal. Für Matondo, Harit, Kutucu (alle Bank) und Mascarell (Gelb-Sperre) begannen Caligiuri, Bentableb, Bruma und Mendyl. Letzterer stand nach seiner Sprunggelenksverletzung überraschend wieder für Schalke auf dem Platz - erstmals seit Anfang Dezember. Bei den Gästen nahm Ex-Schalker Sane zunächst auf der Bank Platz.
Tedescos defensive Aufstellung im 5-4-1 bereitete ManCity zu Beginn durchaus Probleme. Trotz der nicht allzu eng gestaffelten Abwehrreihen der Schalker tat sich die Guardiola-Elf schwer, sich ins letzte Angriffsdrittel zu kombinieren. Königsblau lief unheimlich viel und verdichtete, sobald City in die Zwischenräume kam.
Schalke machte sein gutes Spiel jedoch durch unnötige Ballverluste im Spielaufbau selbst zunichte. Das 0:1 resultierte aus einem fatalen Fehlpass von Fährmann in die Füße von David Silva, der nur noch auf den einschussbereiten Agüero querlegen musste.
Schalke spielte in der Folge mutiger nach vorne und rieb sich im Mittelfeld weiterhin auf. Das physische Spiel setzte den Skyblues zu. Schalke provozierte schließlich zwei Elfmeter und belohnte sich für den Aufwand. Zwei der vier Schalker Ballaktionen im gegnerischen Strafraum waren die beiden Strafstöße.
City versuchte es immer wieder durch die Mitte anstatt das Spiel in die Breite zu ziehen. Die zum Teil aus der Not heraus geborenen Fernschüsse waren jedoch zu harmlos. Schalkes Abwehrbollwerk erfuhr kaum Entlastung, hielt dem Dauerdruck der Gäste aus England jedoch lange stand. Großchancen ließ S04 im zweiten Durchgang kaum mehr zu.
In der Schlussphase brachen die Hausherren jedoch ein. Das 2:2 fiel durch einen Traum-Freistoß des eingewechselten Ex-Schalkers Sane. Vor dem 2:3 ließ sich Oczipka bei einem langen Ball von Ederson zu billig wegschieben. Ein schmeichelhafter Sieg für City.
Die Daten des Spiels FC Schalke 04 gegen Manchester City
Tore: 0:1 Agüero (18.), 1:1 Bentaleb (38./HE), 2:1 Bentaleb (45./FE), 2:2 Sane (85.), 2:3 Sterling (90.)
Gelb-Rote Karte: Otamendi (68./Manchester City)
Sergio Agüero traf nun in zwölf CL-Duellen mit deutschen Teams neun Mal - gegen keine andere Nation traf er in der Königsklasse so häufig. In seinen letzten fünf Pflichtspielen für City erzielte er stolze acht Tore.
Nabil Bentaleb verwandelte alle seine 14 Elfmeter im Dress der Schalker. Er ist mit drei Treffern Schalkes bester CL-Torjäger in dieser Saison - alle fielen per Strafstoß.
Doppelte Bestrafung: Beide Elfmeter-Verusacher, sowohl Otamendi als auch Fernandinho, fehlen im Rückspiel gelbgesperrt.
Der Star des Spiels: Raheem Sterling (Manchester City)
Neben Agüero der umtriebigste Angreifer in Citys Reihen. Bestritt die meisten Zweikämpfe (23!), war an sechs Torschüssen direkt beteiligt und erzielte das späte Siegtor für die Skyblues.
Der Flop des Spiels: Bastian Oczipka (FC Schalke 04)
Der Außenverteidiger hatte Probleme gegen den quirligen Bernardo. Auch im Aufbauspiel immer wieder mit Fehlern und fatalen Ballverlusten. Während sein erster schlimmer Fehler in der Anfangsphase noch folgenlos blieb, hatte er Mitschuld am 2:3, vor dem er den Zweikampf gegen Sterling zu billig verlor.
Der Schiedsrichter: Sanchez Martinez (Spanien)
Ließ relativ viel laufen - so auch das vermeintliche Foul von Laporte im Kopfballduell mit Uth unmittelbar vor dem Angriff, der zum 1:0 für City führte. Glück für City. Entschied nach langer Absprache mit dem VAR auf Elfmeter für Schalke (38.), nachdem Otamendi den Ball mit der Hand gespielt hatte - vertretbare Entscheidung, da der Argentinier zwar die Hand noch weggezogen, seine Körperoberfläche jedoch entscheidend vergrößert hatte. Auch der zweite Elfmeter für Schalke war gerechtfertigt. Fernandinho hatte hinter Sane eine schlechte Position und hielt den Senegalesen ungeschickt mit beiden Händen fest. Die Gelb-Rote Karte für Otamendi war völlig richtig.
Stimmen und Reaktionen zu Schalke 04 - Manchester City
Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Ein 2:3 ist definitiv enttäuschend. Es ist wichtig, dass wir daraus lernen. Wir haben zwei Tore gemacht, auch wenn es zwei Elfmetertore sind. Wir nehmen aber auch mit, dass wir in gewissen Situationen cleverer sein müssen."
Pep Guardiola (Teammanager Manchester City): "Wir werden nicht die letzte Phase des Wettbewerbs erreichen, wenn wir uns nicht verbessern. Am Ende hat die Qualität von Leroy und Sterling den Unterschied ausgemacht."