"Die Jungs haben es gut gemacht", sagte Julian Nagelsmann bei DAZN nach dem Kantersieg gegen die Tschechen, der dem deutschen Serienmeister den Champions-League-Rekord von 31 ungeschlagenen Gruppenspielen in Serie einbrachte: "Ich finde, dass man ein Spiel so angehen muss. Das Spiel war relativ schnell entschieden, dann ist es dahingeplätschert, was auch reif ist mit Blick auf Samstag."
Dann spielen die Münchner in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund. Dass sein Team nicht jeden Angriff mit Tempo zu Ende gespielt habe, sei auch deshalb klug gewesen, weil man dadurch keine unnötigen Ballverluste riskiert habe, die wiederum Kraft beim Verteidigen erfordert hätten. "Das war eine sehr seriöse Herangehensweise", befand der 35-Jährige.
"Es geht viel um Positionierung, da verrate ich jetzt nicht alles, da geht es viel um Schnittstellen", gab Nagelsmann zudem Einblicke in seine sehr zentrumsfokussierte Spielweise: "Grundsätzlich ist es das Ziel, alle auf eine Linie zu bringen und dann mit gegenläufigen Bewegungen die Leute rauszuziehen." Seine Spieler hätten das an diesem Tag gut gemacht. Ein besonderes Lob bekamen auch die Spieler, die zuletzt nicht so häufig zum Einsatz kamen.
"Gerade Ryan hat nicht so viel Rhythmus", gab der Trainer zu: "Er hat eine gute Positionstreue gehabt, ist ja eigentlich ein offensiverer Spieler. Es ist immer interessant zu sehen, wie positionstreu ist er, das hat er gut gemacht." Auch mit Josip Stanisic und Noussair Mazraoui war Nagelsmann zufrieden. Zu Saisonbeginn habe Letzterer noch etwas Zeit benötigt, "aber jetzt hat er viel mehr Selbstvertrauen, ist ein sehr guter Dribbler unter Druck."
Leon Goretzka über Sieg des FC Bayern: "Nicht alles hochjubeln"
Leon Goretzka bemühte sich indes nach Abpfiff darum, etwas auf die Euphoriebremse zu treten. "Man darf nicht alles zu sehr hochjubeln", analysierte er: "Das waren jetzt zwei Gegner, die uns das haben machen lassen, was wir machen wollten. Aber wir sind auf einem guten Weg." In der Länderspielpause habe es eine Phase gegeben, in der der FC Bayern "zu Recht" viel Kritik erhielt.
Diesmal habe das Team die Vorgaben des Trainers aber gut umgesetzt. "Wir haben den Raum ganz klar analysiert und gerade nach Ballgewinnen von uns erkannt, dass die letzte Kette nicht ganz durchschiebt und die rote Zone sehr groß wird", gab er Einblick in die Gegneranalyse mit Bezug auf das offensive Zentrum: "Den Raum haben wir gut bespielt bei den Toren."
"Wir brauchen diese Art der Spiele, um unser Selbstvertrauen zurückzubekommen", erklärte auch Sadio Mané mit Blick auf das Top-Spiel am Samstag: "Es waren schwere Wochen für uns." Die Leistung gegen Pilsen sei aber "großartig vom Beginn bis zum Ende" gewesen.