Juventus: Paul Pogba oder nix
Das aktuelle Top-Thema: Seit Wochen wird hin und her verhandelt, offenbar ist schon längst alles abgesprochen. Nun muss Paul Pogba nur noch unterschreiben und die Rückkehr zu Juventus besiegeln. Der Franzose steht im Zentrum der Planungen der Turiner in diesem Sommer. Es wäre der zweite ablösefreie Wechsel zur Alten Dame in der Karriere des 29-Jährigen. Trainer Max Allegri ist offenbar unzufrieden mit dem Einfluss seiner Mittelfeldspieler und daher könnte Pogbas Ankunft ein kleines Beben erzeugen, aber dazu unten mehr. Steht der Pogba-Deal, wird Juventus seinen Kader auch auf anderen Positionen verstärken.
Wer noch gehen könnte: Juventus hat in den letzten Jahren den einen oder anderen Transfer für das Mittelfeld getätigt, der vielversprechend aussah, aber auf Dauer nicht die erhoffte Wirkung erzielte. Laut Tuttosport stehen aufgrund von Pogbas bevorstehender Verpflichtung sämtliche zentrale Mittelfeldspieler auf dem Prüfstand. Adrien Rabot soll schon einen neuen Klub suchen, Arthur Melo soll längst weg, Aaron Ramsey steht vor der Vertragsauflösung, Weston McKennie war lange verletzt und es gibt offenbar Interessenten aus England. Bleiben noch Denis Zakaria, der erst im Winter kam und nur deswegen vielleicht noch verschont bleibt, und Manuel Locatelli, der als einziger nicht zur Diskussion steht und bleiben soll. Verkauft werden könnte auch Mathijs De Ligt, an dem vor allem der FC Chelsea interessiert ist. Juventus fordert offenbar 100 Millionen Euro Ablöse.
Wo noch Bedarf besteht: Nach den Abgängen von Paulo Dybala und Alvaro Morata ist in der Offensive auf jeden Fall noch Luft für Transfers. Auch Federico Chiesa (Kreuzbandriss) wird erst frühestens im September im Mannschaftstraining zurückerwartet. Interesse besteht an Nicolo Zaniolo vom AS Rom, der aber nicht gerade billig wäre.
Die Neuverpflichtungen von Juventus im Überblick:
Name | Position | Bisheriger Verein | Ablöse |
Federico Chiesa | Angriff | AC Florenz (war bereits ausgeliehen) | 40 Mio. Euro |
Zwischenzeugnis: Für Juventus ist dieser Sommer sicherlich eine Art Wende: Langjährige Größen wie Giorgio Chiellini und Paulo Dybala sind weg, auch Federico Bernadeschi war immerhin fünf Jahre da und geht neue Wege. Auffällig viele Gerüchte gibt es um Abgänge, aber Juventus läuft nach dem langjährigen Titel-Abo seit zwei Jahren der Musik hinterher und braucht deutliche Verstärkungen. Ein Pogba wird kaum reichen.
Paris Saint-Germain: Neuer Trainer - warum eigentlich?
Das aktuelle Top-Thema: Kylian Mbappe wird es hoffentlich verzeihen, dass er derzeit nicht im Fokus steht, sondern die Trainersuche. Wobei: Auch das hat ja irgendwie mit Mbappe zutun, sollte der Superstar Mitspracherecht haben. Dass dabei seine Vertrauensperson Jorge Campos, der als sportlicher Berater verpflichtet wurde, seine Wunschlösung durchsetzen konnte und PSG offenbar vor der Verpflichtung von Christoph Galtier steht, wird Mbappe sicher freuen. Inwiefern der neue Trainer Einfluss auf die Kadergestaltung haben wird, bleibt abzuwarten. Galtier darf letztlich entscheiden, wer neben all den Superstars noch ab und zu reinrotiert. Dass selbst eine hohe Nummer wie Mauricio Pochettino schleichend abgesägt wurde, beweist die Dreistigkeit der Umstände in Paris.
Wer noch gehen könnte: Bis auf Mbappe eigentlich alle. Gefühlt wird in diesem Sommer fast über jeden Spieler spekuliert. Sicher ist der Weggang von Angel Di Maria. Folgen könnten Mauro Icardi, Idrissa Gueye, Leandro Paredes, Juan Bernat, Thilo Kehrer und viele andere ...
Wo noch Bedarf besteht: An der Vernunft.
Die Neuverpflichtungen von PSG im Überblick:
Name | Position | Bisheriger Verein | Ablöse |
Nuno Mendes | Linksverteidiger | Sporting Lissabon | 38 Mio. Euro |
Zwischenzeugnis: Natürlich ist es ein Erfolg, Kylian Mbappe gehalten zu haben. Aber um welchen Preis? Ansonsten wirkt es noch ziemlich chaotisch, was Zu- und Abgänge angeht.
FC Bayern: Nur ein großes Fragezeichen
Das aktuelle Top-Thema: "Servus, I bin's, da Sadio!" Beim FC Bayern hat die Verpflichtung von Sadio Mane viel ausgelöst. Die Bayern haben nicht nur national und international ein Signal gesendet, dass sie auf dem Transfermarkt wieder da sind, sondern wohl auch intern. Der ein bisschen eingeschlafene Konkurrenzkampf ist nach Mane, aber auch nach Ryan Gravenberch und Nassouar Mazraoui so groß wie nie und die Bayern haben noch "die eine oder andere Idee", wie Hasan Salihamidzic bei der Vorstellung von Sadio Mane zum Ausdruck brachte. Möglich, dass noch mindestens zwei Schwergewichte dazu kommen, um einen Umbruch a la 2007 herbeizuführen.
Wer noch gehen könnte: Tja, natürlich Robert Lewandowski: Der FC Barcelona verkauft inzwischen schon sein Hab und Gut, um genügend Geld für den Polen zusammenzukratzen. Wenn die Bayern irgendwann mit dem Angebot aus Spanien zufrieden sind, wird man wohl auch das Kahn'sche Basta vergessen und Lewandowski ziehen lassen. Vergessen kostet aber wohl 50 Millionen Euro. Neben Lewandowski ist auch spannend, wie Serge Gnabry seine Zukunft gestaltet. Ein Verkauf im Sommer scheint nicht ausgeschlossen, wenn er nicht verlängert.
Wo noch Bedarf besteht: Womöglich noch ein Stürmer, wenn Lewandowski geht und Julian Nagelsmann nicht ohne echte Neun in die Saison gehen will. Womöglich noch ein Sechser wie Konrad Laimer, an dem die Münchener interessiert sind. Etwas untergegangen ist das Thema Innenverteidigung, aber es kann durchaus noch aktuell werden.
Name | Position | Bisheriger Verein | Ablöse |
Sadio Mane | Angriff | FC Liverpool | 32 Mio. Euro |
Ryan Gravenberch | Mittelfeld | Ajax Amsterdam | 18,5 Mio. Euro |
Noussair Mazraoui | Rechtsverteidiger | Ajax Amsterdam | ablösefrei |
Zwischenzeugnis: Der FC Bayern lässt den Worten, dass man den Kader verstärken will, Taten folgen und hat bisher drei Spieler geholt, die das Potenzial haben, die Elf auf ihren Positionen nachhaltig zu verbessern. Mazraoui und Mane sofort, bei Gravenberch ist der Konkurrenzkampf noch etwas größer, aber der Niederländer wird Druck ausüben. Gelingt Bayern eine Lösung um Lewandowski - egal in welche Richtung - ist die Arbeit getan.