Die ganz großen Brocken sind es nicht

Von Florian Schimak / Christoph Köckeis
Alle Augen auf den Pott. Die deutschen Teams zogen machbare Aufgaben im Achtelfinale
© Getty
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Schachtjor Donezk

Trainer: Mircea Lucescu

Der Aufstieg von Schachtjor ist unmittelbar mit dem Namen Mircea Lucescu verbunden. Bevor der Rumäne 2004 zu Schachtjor wechselte, war er der erste Spielertrainer in der Rumänschie Liga, übernahm 1981 als 36-Jähriger das Amt des Nationaltrainers in Rumänien, war kurzzeitig für Inter Mailand tätig und holte in der Türkei als Trainer mit Galatasaray und Besiktas seine größten Erfolge (2x Mal türkischer Meister, 1x Mal Europäischer Supercupsieger) - eher er dann seine Zelte in der Ukraine aufschlug.

Lucescu gilt als Arbeitstier, spricht sechs Fremdsprachen fließend - und machte Schachtjor im Mai 2009 zum ersten ukrainischen UEFA-Pokal-Sieger. Nach einem Herzanfall musste er eine kurze Pause antreten, kehrte daraufhin aber wieder auf die Trainerbank zurück und führte das Team in den letzten beiden Jahren zum ukrainischen Double-Gewinn.

Star: Willian

Er ist einer von acht Brasilianern im Team von, aber unumstritten der Begehrteste. Im Sommer war Chelseas Roman Abramowitsch bereit, 30 Millionen Euro für den Dribbelkünstler auszugeben - doch Donezk lehnte ab. Zu wichtig ist der Mann mit der Nummer zehn auf dem Rücken.

In der Liga und in der Champions League sorgt er derzeit aufgrund seiner spektakulären Spielweise und Tore für Aufsehen. In der bisherigen CL-Saison traf er vier Mal und legte drei Tore auf. Mit 19 wechselte der offensive Mittelfeldspieler 2007 bereits für 14 Millionen Euro von Corinthians Sao Paolo zum ukrainischen.

Nun scheint es nur eine Frage der Zeit bis man in Donezk dem Werben um seinen hochbegabten Star nachgibt und ihn zu einem europäischen Topklub ziehen lässt. Anfragen gibt es für den 1,74 Meter großen Dribbler inzwischen genug, Willian gilt als einer der heißesten Transferkandidaten des Winters.

Player to watch: Henrikh Mkhitaryan

Der Junge mit dem fast unaussprechlichen Namen ist Armenier, 23 Jahre jung - und ein richtig guter Fußballer. Meist spielt Mkhitaryan im zentral offensiven Mittelfeld, doch er ist kein typischer Denker und Lenker, er ist vielmehr ein eiskalter Knipser und Vollstrecker. Egal ob mit links, mit rechts, mit dem Spann, mit der Innenseite oder mit dem Kopf, Mkhitaryan trifft momentan fast nach Belieben.

18 Buden in 17 Spielen in der Liga sind eine Hausnummer. Vom Typ her erinnert an Thomas Müller: wenig glanzvoll, aber enorm effizient. Im Sommer 2010 kam der in Jerewan geborene Mkhitaryan für knapp sechs Millionen Euro vom Stadtrivalen Metalurg zu Schachtjor.

In der Vorsaison blieb er noch ohne Treffer in der Champions League, doch in diesem Jahr mischte er gemeinsam mit Willian und Luis Adriano die Gruppe E auf und sorgte dafür, dass Titelverteidiger FC Chelsea nicht ins Achtelfinale einzog.

Durch seine starken Auftritte wurden angeblich auch einige Bundesligisten auf den Armenier aufmerksam - so sollen neben Schalke 04 auch Borussia Dortmund und der FC Bayern München an Mkhitaryan interessiert sein. Bleibt abzuwarten, ob Schachtjor seinen beidfüßigen Knipser abgibt. Sein Marktwert wird derzeit schon auf rund 17 Millionen Euro geschätzt - und sein Vertrag läuft noch bis 2015.

Der Kader von Schachtjor Donezk in der Übersicht