FC Chelsea
Didier Drogba freut sich auf neue Chance
Sturmtank Didier Drogba ist heiß auf das Endspiel. Nach dem verlorenen Finale 2008 will der Ivorer im Spätherbst seiner Karriere nun endgültig den Champions-League-Pott stemmen. "Nach Moskau dachten wir, wir werden auch im nächsten Jahr das Finale erreichen. Aber so ist die Champions League. Es ist sehr schwer, ein Finale zu erreichen und ich denke, das zeigt, wie sehr wir uns in diesem Jahr das Finale verdient haben."
Chelsea CL-erfahrener als Bayern
Die "alte Garde" von Chelsea um Frank Lampard und Didier Drogba wird ihrem Namen auch tatsächlich gerecht. Der Altersschnitt der elf Spieler, die voraussichtlich gegen Bayern beginnen werden, beträgt 27,64 Jahre, der der Bayern nur 25,82 Jahre. Mit insgesamt 547 Einsätzen in der Champions League (im Schnitt: 49,73) haben die Blues auch dort die Nase vor den Bayern-Profis, die bisher 394 (35,82) Spiele gesammelt haben. Dafür liegen die Münchner bei den Länderspielen (545:492/Schnitt: 49,55:44,73) leicht vorne.
Jobangebot für Di Matteo
Was nach dem Finale aus Interims-Coach Roberto Di Matteo wird, ist ungewiss. Klar scheint, dass der gebürtige Schweizer einen Sieg benötigt, um Chancen auf eine Weiterbeschäftigung bei den Blues zu haben. Wenn daraus nichts wird, soll es bereits einen Interessenten für den 41-Jährigen geben. Bei Lazio hat sich Coach Edy Reja verabschiedet. Nun soll der Klub bereit sein, Di Matteo aus London loszueisen. Auch Gianfranco Zola ist beim Klose-Klub im Gespräch.
David Luiz vs. Mario Gomez
Am Samstag bekommt es der brasilianische Nationalspieler David Luiz in der Innenverteidigung von Chelsea vermutlich mit Bayern-Goalgetter Mario Gomez zu tun. Für den 25-Jährigen nichts Neues. "Ich habe schon gegen Gomez gespielt - auf der Play-Station", bekannte der Lockenkopf und erklärte auch gleich noch seine Popularität bei den Fans der Blues. "Sie lieben meine Haare. Die Fans verdienen es, dass die Spieler vor und nach den Spielen immer zu ihnen kommen und 'Hi' oder 'Hello' sagen. Ich hoffe für sie ist es genau so speziell wie für mich, ich möchte sie wissen lassen, wie sehr ich sie schätze."
FC Bayern
Robben nach Erkältung wieder im Training
Arjen Robben, der zuletzt zwei Tage mit dem Training ausgesetzt hatte, fühlt sich fit für das Finale in der Allianz Arena. "Ich war ein bisschen erkältet", sagte der niederländische Nationalspieler, "aber ich musste nur aufpassen, dass ich meine Kräfte nicht verschwende. Wenn ich nicht 40, 41 Grad Fieber habe, werde ich auf dem Platz stehen." Der 28-Jährige hat am Donnerstag eine 45-minütige Einheit absolviert. "Es geht mir gut", beruhigte er danach die Fans.
Man sei motivierter als vor zwei Jahren. Im Finale 2010 gegen Inter Mailand sei die Situation "ganz anders" gewesen: "Denn da hatten wir schon eine erfolgreiche Saison. Wir hatten zwei Titel und waren positiv gelaunt", sagte Robben. Jetzt gebe es nur noch "diesen einen Preis. Das ist mehr als eine Stimulanz. Wir müssen den Titel holen." Zum größten Unterschied zwischen Uli Hoeneß und Roman Abramowitsch sagte Robben: "Der eine hat ein bisschen mehr Geld."
Pfaff: "Neuer noch kein Weltklasse-Keeper"
Nach dem Halbfinale gegen Real wurde Torhüter Manuel Neuer von allen über den grünen Klee gelobt. Ausgerechnet Ex-Bayern-Keeper Jean-Marie Pfaff äußerte sich in einem Interview zurückhaltender was die Qualitäten des 26-Jährigen angeht. Zu Neuers Patzer im DFB-Pokal-Finale gegen Dortmund sagte der Belgier: "Wenn man zum Schluss 5:2 verliert, sollte man so einen Fehler nicht überbewerten. Aber Manuel Neuer befindet sich eben noch nicht in dem Kreis von Weltklasse-Torhütern. Er ist ein guter, aber noch kein Weltklasse-Torhüter, wenn Sie mich fragen. Er muss noch sehr vieles beweisen. Ich habe großen Respekt vor ihm, aber man muss dem Jungen einfach sagen, wo er noch viel lernen muss."
Löwen-Coach Maurer diplomatisch
Reiner Maurer, Coach beim Lokalrivalen 1860, wird am Samstag ebenfall im Stadion sein und äußerte sich im Vorfeld diplomatisch zu den Chancen der Bayern. "Für den deutschen Fußball ist es sicher gut, wenn Bayern gewinnt. Für unsere Sechzig-Fans war es ja schon mal schön, dass die Roten national einiges einstecken mussten", sagte der Allgäuer der "TZ". Ein absolutes Muss sei die Partie für ihn nicht: "Ich habe jetzt nicht den Eindruck, wenn ich das nicht sehe, dass ich dann was ganz Entscheidendes verpassen würde", so Maurer gegenüber der "Süddeutschen Zeitung".
Gesperrt und trotzdem mittendrin
Im Finale werden Holger Badstuber und David Alaba wegen ihrer Gelb-Sperren fehlen. Nichtsdestotrotz mischten sich die beiden am Donnerstag in der Münchner Innenstadt unters Publikum. Ihr Mannschaftskollege Franck Ribery will den Titel auch für die drei gesperrten Spieler holen. "Ich hoffe, wir schaffen das. Dann können sie vergessen, dass sie nicht dabei waren. Es ist nicht einfach für die Drei", sagte der 29-Jährige am Donnerstag. Der Franzose hatte das Endspiel vor zwei Jahren gegen Inter Mailand aufgrund einer Rot-Sperre verpasst. Eine mögliche Niederlage blendet Ribery aus. "Wir dürfen eigentlich nicht daran denken. Eine Niederlage - das geht nicht. Dann sind alle im Kopf kaputt, alle sauer", sagte er: "Wenn du gewinnst, kannst du alles vergessen."
FC Bayern vs. FC Chelsea: Die Bilanz