Die Zuneigung zu seiner großen Liebe kann und will Cesc Fabregas nicht verbergen. "Der FC Barcelona hat die beste Mannschaft der Welt. In diesem Team stehen so viele fantastische Spieler, die allesamt den Unterschied ausmachen können", schwärmte der Kapitän des FC Arsenal vor dem Achtelfinal-Hinspiel am Mittwoch vom 20-maligen spanischen Meister.
Und dennoch will sich der spanische Welt- und Europameister an seinem Heimatverein, zu dem er lieber heute als morgen zurückkehren würde, für die Schmach des vergangenen Jahres revanchieren.
"Es wird eine große Herausforderung für uns, aber wir werden alles dafür tun", erklärte Fabregas, der mit dem 13-maligen englischen Meister im Viertelfinale der zurückliegenden Saison klar an Barcelona gerscheitert war.
Fabregas beim 1:4 nur auf der Tribüne
Beim 2:2 im Hinspiel stand der Spielmacher der Gunners noch auf dem Platz. Das 1:4 im Rückspiel und die Show des viermaligen Torschützen Lionel Messi, der in der Jugend gemeinsam mit Fabregas auf dem Platz stand, erlebte der 23-Jährige gelbgesperrt und verletzt nur als Zuschauer.
Weh tat es Fabregas, der die Katalanen im Alter von 15 Jahren Richtung London verlassen hat, aber trotzdem.
"Sie waren großartig und über weite Strecken sogar brilliant. Sie haben uns mit unseren eigenen Mitteln geschlagen", sagte Fabregas, für den Barcelona in schöner Regelmäßigkeit ein Angebot von über 40 Millionen Euro abgibt, beim Blick zurück: "Ich hoffe, wir können daraus lernen. Aber sie sind einfach unglaublich gut, deshalb wird es schwierig."
Wenger fordert Höchstleistung
Zunehmend schwierig wurde in den vergangenen Jahren auch die Beziehung von Fabregas zu seinem Teammanager Arsene Wenger. Der Coach will den Kopf seiner Mannschaft, der bis 2014 an der Themse unter Vertrag steht, unter keinen Umständen zum Spitzenreiter der spanischen Primera Division ziehen lassen.
Einzelschicksale interessieren den Franzosen derzeit aber ohnehin nicht. Wenger, der wieder auf seinen zuletzt verletzten Landsmann Samir Nasri zurückgreifen kann, verlangt von seiner kompletten Truppe eine Topleistung.
"Wenn man gegen eine Mannschaft wie Barcelona spielt, müssen alle elf Mann ihre Höchstleistung abrufen", sagte Wenger, dessen Team derzeit auf dem zweiten Platz in der Premier League rangiert.
"Wir sind in diesem Duell ganz sicher nicht die Favoriten. Aber wir werden offensiv spielen und können es schaffen. Barcelona ist in dieser Saison möglicherweise besser als in der letzten - aber das gilt auch für uns. Das macht die ganze Sache noch interessanter."
Pedro warnt
Einen gefährlicheren Gegner als im vergangenen Jahr erwarten auch die Profis der Katalenen, die beim Punktspiel am Wochenende nach 16 Siegen in Folge nicht über ein 1:1 bei Sporting Gijon hinaus gekommen waren und damit die Einstellung des Europa-Rekords von Inter Mailand (17 Siege in Folge in der Saison 2006/07) verpassten.
"Arsenal ist stärker als beim letzten Mal. Es wird schwieriger für uns, der Ausgang ist offen", sagte Weltmeister Pedro, der wohl ohne seinen angeschlagenen Teamkollegen Carles Puyol auflaufen muss.
Neben dem Duell zwischen Arsenal und Barcelona verblasst das zweite Achtelfinale. Dabei geht der AS Rom trotz seiner Negativerserie von drei Punktspielen ohne Sieg als Favorit in die Partie gegen die Ukrainer von Schachtjor Donezk.
Das liegt allerdings in erster Linie daran, dass der UEFA-Cup-Sieger von 2009 aufgrund der Winterpause bis Anfang März sein bisher letztes Pflichtspiel vor über zwei Monaten bestritten hat.
Von Barca zu Arsenal: Alle Fakten zu Cesc Fabregas