Relegation, Union Berlin - VfB Stuttgart 0:0: Union macht ersten Aufstieg der Vereinshistorie perfekt!

Von Max Schrader
Union Berlin ist in die Bundesliga aufgestiegen.
© getty

Der 1. FC Union Berlin hat durch ein 0:0 im Relegationsrückspiel gegen den VfB Stuttgart den ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinshistorie geschafft. Nach dem 2:2 im Hinspiel reichte den Eisernen in einer wilden Partie ein torloses Remis.

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"Ich bin überglücklich, für alle. Ich habe immer daran geglaubt", jubelte Union-Trainer Urs Fischer nach dem Abpfiff, der von den Fans prompt mit einem Platzsturm quittiert wurde. "Ich glaube, dass ein ganzer Verein ein Jahr lang alles dafür getan hat. Die Unterstützung und Arbeit braucht viele Hände. Es ist ein gemeinsamer Erfolg."

Präsident Dirk Zingler sprach von einem "surrealen" Moment: "Ich gehe seit 40 Jahren zu diesem Verein, seit 20 Jahren habe ich darauf gewartet, auf dieses Spiel, auf dieses eine Spiel und wir haben es gezogen." Union Berlin ist die insgesamt 56. Mannschaft, die Bundesliga-Fußball spielen darf.

Für den VfB Stuttgart war es der dritte Abstieg der Vereinsgeschichte - und der zweite innerhalb von nur drei Jahren. 1975 und 2016 war man ebenfalls abgestiegen. "Es ist brutal enttäuschend", sagte Sportvorstand Thomas Hitzlsperger. "Es ist viel schief gelaufen in dieser Saison." Man könne wieder aufsteigen, "das ist uns schon einmal gelungen."

Union Berlin - VfB Stuttgart: Die Analyse

Im Vergleich zum Hinspiel musste Union-Trainer Urs Fischer den gelbgesperrten Rechtsverteidiger Trimmel mit Ryerson ersetzen. Außerdem rückte Hübner für Parensen ins Spiel. Bei den Stuttgartern rückten Ascacibar, Badstuber, Zuber und Aogo für den ebenfalls gelbgesperten Kempf, Didavi, Castro und Insua in die Anfangsformation.

Den Gästen gehörte die sehr hektische Anfangsphase. So musste Gikiewicz bereits nach drei Minuten in höchster Not gegen Kabak klären. Besonders über die linke Seite der Schwaben ging einiges. So fiel in der 12. Minute fast der Führungstreffer, als Gonzalez Donis in Szene setzte. Kabak und Badtstuber schafften es, mit Andresson die Anspielstation der Eisernen vom Spielgeschehen zu isolieren.

Erst nach gut 15 Minuten kam Union ins Spiel, ein Schuss von Reichel wurde in letzter Sekunde abgeblockt. Danach agierten beide Mannschaften fast ausschließlich mit langen Bällen. Erst in Minute 29 tauchte Donis gefährlich vor dem Union-Tor auf. Stuttgart machte zwar das Spiel (knapp 60 Prozent Ballbesitz), die Eisernen schafften es dagegen, den Ball nicht in die gefährliche Zone kommen zu lassen. Und das sehr variabel, ob nun im 4-3-3 oder im 4-2-2.

Mit Beginn der zweiten Hälfte brachte VfB-Coach Willig Mario Gomez für Gonzalez. Damit stellten die Schwaben von 4-2-3-1 auf 4-3-1-2 um. Die langen Bälle fanden mit Gomez nun einen Abnehmer, Nennenswertes gelang aber auch ihm nicht. Rund eine halbe Stunde vor Ende tauchte erst Prömel gefährlich vor Zieler auf, vergaß dabei aber das Spielgerät. Kurz darauf traf Abdullahi innerhalb von zwei Minuten zweimal nur den Pfosten.

Stuttgart kam in der Schlussphase nicht mehr zum erlösenden Treffer. In der Schlussphase warfen sie zwar alles nach vorne, kamen aber nicht am starken Torwart Gikiwiecz vorbei. Der hielt kurz vor Schluss toll gegen Weltmeister Pavard.

Aufgrund des Abbrennens von massiver Pyrotechnik verzögerte sich der Anstoß beider Hälften. Immer wieder trieben dicke Rauchschwaden über den Platz.

Der Star des Spiels: Rafael Gikiwiecz (Union Berlin)

Der Schlussmann der Eisernen hatte viel zu tun. War immer zur Stelle und hielt den Kasten der Gastgeber mit starken Paraden sauber.

Der Flop des Spiels: Anastasios Donis (VfB Stuttgart)

Ein sehr unglücklicher Auftritt des Angreifers. Stand zwar in der ersten Hälfte meistens richtig, konnte jedoch mehrfach aus aussichtsreicher Position das Leder nicht im Tor unterbringen. Mit der Hereinnahme von Gomez ging sein Zugriff zum Spiel verloren. Nach einer guten Stunde musste er für Didavi Platz machen.

Der Schiedsrichter: Christian Dingert

War in der hektischen Partie gleich von Beginn an gefordert. Richtig war es, den Treffer von Aogo nach Rücksprache mit dem VAR aufgrund der Abseitsposition von Gonzalez nicht anzuerkennen. In der 32. Minute hätte er das Foul von Aogo an Andersson kurz vor dem Strafraum pfeifen und mit Gelb ahnden müssen. Die Gelbe Karte für Schmiedebach Anfang der zweiten Halbzeit war zwar berechtigt, er hätte allerdings den Vorteil abwarten müssen. Ebenfalls richtig war es, beim Zweikampf von Kabak gegen Abdullahi nicht auf Elfmeter zu entscheiden.

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