Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, ist eine Rolle rückwärts des deutschen Rekordmeisters bei Tuchel nach der Aufsichtsratssitzung am Montag wieder möglich. Grund dafür ist die weiterhin erfolglose Suche nach einem Nachfolger von dem 50-Jährigen, dessen Ende als Bayern-Coach nach der Saison im Februar ursprünglich beschlossen worden war.
Zudem sollen sich mehrere Führungsspieler für einen Tuchel-Verbleib ausgesprochen haben, darunter Kapitän Manuel Neuer und Thomas Tuchel.
Xabi Alonso von Bayer Leverkusen, Bundestrainer Julian Nagelsmann und Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick - sie alle erteilten den Münchner in den vergangenen Wochen eine Absage. Auch bei Oliver Glasner (Crystal Palace) sollen die FCB-Verantwortlichen erfolgslos angeklopft haben. Von einer Rückkehr Hansi Flicks soll man aufgrund von mehreren Faktoren nicht überzeugt sein.
Ebenfalls gehandelt wurden Roberto De Zerbi (Brighton & Hove Albion), Roger Schmidt (Benfica Lissabon) und Erik ten Hag (Manchester United). Konkrete Gespräche soll es mit beiden Trainern dem Vernehmen nach aber noch nicht gegeben haben. Somit bleibt derzeit nur noch Tuchel, quasi als Kandidat Nummer fünf, übrig.
Thomas Tuchel vom FC Bayern München noch nicht verabschiedet
Dass die Bayern mit jenem Gedanken spielen, hatte sich bereits am Sonntag vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg vermuten lassen. Anders als Bouna Sarr und Eric Maxim Choupo-Moting, deren auslaufenden Verträge nicht verlängert werden, wurde Tuchel nicht offiziell beim letzten Heimspiel der Saison verabschiedet.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung könnte Tuchel weitermachen, wenn er das auch selbst will - und soll auch über diese Möglichkeit grübeln. Auf einer Pressekonferenz hatte er zuletzt auch erklärt, dass er noch keine Gespräche mit anderen Vereinen geführt hätte.
"Ich habe keine Ahnung", sagte Tuchel über seine Zukunft und betonte zum wiederholten Male: "Ich werde das in aller Ruhe überlegen. Es war anders geplant, aber die Situation ist seit Februar klar." Noch gebe es "keine Tendenz und keine Entscheidung in keine Richtung."
Bleibt Thomas Tuchel beim FC Bayern München? Das spricht dagegen
Bei einer Weiterbeschäftigung an der Isar müsste sich Tuchel laut SZ aber mit der Rolle des Übergangstrainers zufriedengeben, eine Ausdehnung seines noch bis 2025 laufenden Arbeitspapiers sei nämlich nicht angedacht. Dafür sei der Rückhalt der mächtigen Klubbosse nicht groß genug. Während Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund Tuchel wohlwollend gegenüberstehen sollen, würde es bei Ehrenpräsident Uli Hoeneß Zweifel geben. Kürzlich hatte er noch scharfe Kritik an dessen Arbeit geübt.
Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen hatte nach dem Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid darüber hinaus nochmal bekräftigt, dass Tuchels Aus feststehen würde und zog dabei einen Wetter-Vergleich heran. "Manchmal kommen die Schauer im April, obwohl man sie nicht erwartet. Und manchmal kommt die Sonne dann im Mai und wir werden schauen." Nun könnte es einen weiteren Wetterumschwung in München geben.
Allerdings ist es nur schwer vorstellbar, dass Tuchel sich auf diesen für ihn alles andere als gesichtswahrenden Plan einlässt. Zumal er international, vor allem in England, weiterhin einen hohen Stellenwert genießt.
FC Bayern München: Das letzte Spiel des FCB in der Saison 2023/24
Datum | Wettbewerb | Gegner |
18. Mai, 15.30 Uhr | Bundesliga | TSG Hoffenheim (A) |