Laut dem spanischen Reporter Marcos Benito vom TV-Sender El chiringuito, der einen guten Draht zu Zaragozas Umfeld pflegen soll, liege dies unter anderem an der Sprachbarriere und Anpassung des Flügelspielers. Zudem soll Coach Thomas Tuchel noch nie mit dem 22-Jährigen gesprochen haben. Dessen Verpflichtung habe nicht dem Wunsch des FCB-Trainers entsprochen, heißt es.
Auf Nachfrage der Bild-Zeitung wollte sich der deutsche Rekordmeister nicht zu den Gerüchten äußern.
Um seinen Status im Verein schleunigst zu verbessern, soll Zaragoza dem Bericht zufolge jeden Tag Deutsch und Englisch lernen. Dennoch genießt er offensichtlich keinen leichten Stand unter Tuchel.
Seit seiner Ankunft kam Zaragoza lediglich zweimal nach jeweils später Einwechslung zum Einsatz für die Münchner. Am vergangenen Spieltag strich ihn Tuchel gegen Darmstadt 98 sogar aus dem Kader.
FC Bayern verpflichtete Bryan Zaragoza für mehr Geld früher
Die Entscheidung war auch eine Folge der Personalsituation, die sich inzwischen wieder leicht entspannt hat. In Kingsley Coman. Bouna Sarr, Noussair Mazraoui und Tarek Buchmann fehlten in Darmstadt nur noch vier Spieler verletzungsbedingt. Deshalb musste auch Ersatztorhüter Daniel Peretz an der Säbener Straße bleiben.
Dass Zaragoza kaum zum Zug kommt, überrascht hinsichtlich der Bemühungen im Winter jedoch. Aufgrund der Verletzungen der Außenstürmer Serge Gnabry (fehlte zwölf Wochen) und Coman (seit acht Wochen nicht dabei) hatten die FCB-Verantwortlichen um Sportdirektor Christoph Freund alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den spanischen Nationalspieler frühzeitig zu verpflichten.
Schon vorher war klar, dass Zaragoza im Sommer für 13 Millionen Euro vom FC Granada nach München wechseln wird. Für die sofortige Verpflichtung legten die Bayern dem Vernehmen nach eine Gebühr von vier bis fünf Millionen Euro oben drauf.
Thomas Tuchel rechnete mit schwerer Integration
Tuchel selbst bezog zuletzt Stellung zu den geringen Einsatzzeiten von Zaragoza. "Bryan fehlt in erster Linie einfach die Sprache. Es ist schwer ohne Englisch und Deutsch, das ist ein elementarer Bestandteil", sagte er und ergänzte: "Mir war klar, dass der Schritt sehr groß ist. Das spüren wir jetzt auch. Wir sehen seine Qualität, aber merken, dass die Integration nicht abgeschlossen ist von der sprachlichen Seite."
Den Informationen von Benito zufolge seien die Bayern aber weiterhin von den Qualitäten Zaragozas überzeugt und würden fest mit ihm planen. Im Sommer bekommt dieser ohnehin einen neuen Trainer an die Seite gestellt.
Zaragoza, der einen Vertrag bis 2029 unterschrieb, hat in der anstehenden Länderspielpause nun die Chance, sich im Training für weitere Spielminuten zu empfehlen. Für die Nationalelf Spaniens wurde er nicht nominiert.