"Ich habe nicht das Gefühl, dass ich der Stein auf der Brust bin. Aber gut", sagte ein kurz angebundener Tuchel vor dem Spitzenspiel gegen die Bullen am Sky-Mikrofon. Ihn würde es daher "ein bisschen wundern", sollte seine Mannschaft nach der "klaren Entscheidung" nun besonders befreit aufspielen.
Es spiele dabei überhaupt keine Rolle, "ob wir die [Entscheidung] gut finden, verstehen, ob der Spieler sie mag oder ob ich sie mag. Damit haben wir gehofft, alle weiteren Spekulationen um jedes Szenario zu umschiffen."
Da schon vor der Partie gegen die Sachsen erste Spekulationen einer vorzeitigen Entlassung aufkamen, sei dies allerdings "nicht gelungen", so der Bayern-Coach weiter. "Am Mittwoch haben wir eine gemeinsame Meldung rausgegeben, die an Klarheit keine zwei Meinungen lässt, dass wir bis zum Saisonende weitermachen. Jetzt ist noch keine Minute gespielt und sie fragen mich zum nächsten Negativ-Szenario. Ich bin nicht wirklich verwundert. Wir haben ein Spiel und spielen jetzt auch erst einmal. Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht."
Zeit für Abschiedsstimmung gebe es daher nicht. "Wir haben ein Spiel und sind vorbereitet. Wir sind bereit zu kämpfen. Im Sport ist alles möglich."
Tuchel: "Völlig klar, dass ich bis zum Saisonende alles gebe"
Die Frage, ob der FC Bayern seine persönlichen Trainer-Qualitäten optimal eingesetzt habe, wollte Tuchel nicht klar beantworten. "Es ist meine Aufgabe, meine Trainerqualitäten auf die Mannschaft zu übertragen. Die muss das auf den Platz bekommen. Das haben wir nicht geschafft, wie ich mir das vorgestellt habe", analysierte er selbstkritisch.
Im Moment überwiege "der Fokus auf das Spiel, weil wir uns entschieden haben, weiterzumachen bis zum Saisonende. Damit ist völlig klar, dass ich bis zum Saisonende alles gebe. Wir pfeifen in einer halben Stunde ein Match an und darum geht es", so der FCB-Coach.