"Im Stich gelassen": Hamann attackiert Bayern-Bosse wegen Harry Kane - und spricht über Keeper-Situation

Von SID, SPOX
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© Getty

Didi Hamann hat die Verantwortlichen des FC Bayern München wegen ihrer Verhandlungstaktik bei Harry Kane scharf kritisiert - und sich außerdem zur Keeper-Situation geäußert.

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"Die Bayern haben sich bei ihm weit aus dem Fenster gelehnt. Er hat gesagt, er will nach München. Die Bayern müssen wissen: Wenn sie sich so weit aus dem Fenster lehnen und über den Namen Kane öffentlich sprechen, müssen sie das Geld bezahlen, das Tottenham will. Den Spieler so im Stich zu lassen, ist in der Außendarstellung katastrophal, sollte ein Wechsel nicht zustande kommen", sagte der frühere FCB-Spieler bei Sky.

Die Bayern sollen Tottenham vergangene Woche ein Ultimatum gesetzt haben, das Tottenham-Boss Daniel Levy jedoch verstreichen ließ. Am Montag habe Tottenham dann auch das nochmals verbesserte Angebot des FC Bayern über mehr als 100 Millionen Euro Ablöse abgelehnt.

Hamann führte aus: "Den Bayern hätte klar sein müssen, dass Levy ein harter Verhandlungspartner ist. Die Aussage von Uli Hoeneß vor ein paar Wochen, Tottenham müsse irgendwann einknicken, war mit Sicherheit nicht hilfreich. Vielleicht hat Hoeneß die ganze Sache unterschätzt und gedacht, der Spieler Kane würde mehr Druck auf Tottenham machen. Kane hat mit seinem öffentlichen Ultimatum, nach seinem ersten Premier-League-Einsatz nicht mehr wechseln zu wollen, möglicherweise nicht Tottenham, sondern die Bayern unter Druck gesetzt. Die ganze Saga ist dem Spieler gegenüber nicht fair. Er hat sich bekannt, dem Verein und den Fans gesagt, er will nach München. Wenn ich mir als Bayern mit dem Kapitän der englischen Nationalmannschaft einig bin, dann muss ich das durchziehen und das bezahlen, was Levy will."

Derweil glaubt die englische Tageszeitung The Times Hinweise ausgemacht zu haben, dass man sich bei Tottenham nunmehr mit einem baldigen Verkauf Kanes abzufinden scheint und die Chancen für Bayern gut stünden, sollte der deutsche Rekordmeister das Angebot für den 30-Jährigen nochmals zu erhöhen. Am Montag verkündete Tottenham unterdessen die Verpflichtung von Alejo Véliz, einem neuen Mittelstürmer.

FC Bayern: Hamann rät zu Verpflichtung von David de Gea

Angesichts der Unsicherheit um Torhüter Manuel Neuer rät Hamann seinem Ex-Klub zu einer Verpflichtung des derzeit vereinslosen David de Gea. Der 32 Jahre alte Spanier hatte nach zwölf gemeinsamen Jahren keinen neuen Vertrag bei Manchester United mehr erhalten. "Die Bayern müssen jetzt einen ersten Torwart holen. De Gea ist ablösefrei, das ist ein Mann, den die Bayern holen sollten", sagte Hamann bei Sky.

Die Situation von Neuer, der sich am 9. Dezember 2022 bei einer Skitour das rechte Bein gebrochen hatte, sieht Hamann sehr skeptisch: "Es ist eine große Ungewissheit, ob Manuel Neuer wiederkommt. Und wenn er wiederkommt, weiß man nicht, wie er wiederkommt." Wenn der Nationaltorhüter wieder ins Mannschaftstraining einsteigt, werde er zudem zwischen acht und zehn Wochen brauchen, um wieder im Tor zu stehen. Auch fünf bis sechs Testspiele seien zuvor wohl erforderlich.

Hamann bezweifelt zudem, dass Neuer bei einer Rückkehr wieder zu altem Leistungsvermögen findet. Er habe ja schon "bei der Weltmeisterschaft nicht gut gehalten. Mir fehlt die Fantasie, warum Neuer nach einer so schweren Verletzung besser halten sollte als zuvor. Das ist für mich ausgeschlossen", sagte Hamann und ergänzte: "Selbst wenn Neuer wiederkommt, könnte es nach drei bis vier Spielen heißen: Es geht nicht mehr. Die Bayern müssen jetzt einen ersten Torhüter holen."

Der neue Schlussmann müsse möglicherweise die kommenden zwei bis drei Jahre im Tor stehen, wenn Neuer in der Zwischenzeit zurückkomme, sei dies "ein Bonus", sagte Hamann. Nach seiner Meinung sind die "Fragezeichen, ob und wann Neuer zurückkommt, einfach zu groß". Laut Sport1 wird aktuell auch Kepa Arrizabalaga vom FC Chelsea als neuer Keeper gehandelt.

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