"Heute bin ich das erste Mal in dieser ganzen Spielzeit sauer. Und zwar sauer auf uns selbst", sagte Müller nach dem 2:2 gegen den VfB Stuttgart am Sky-Mikrofon. "Ich glaube, wir müssen verstehen, wenn wir jedes Spiel gewinnen wollen - und das ist unser Anspruch - und es steht nur 2:1 und wir führen noch nicht in der Tabelle, dann musst du in den letzten zehn Minuten bis ans Letzte gehen - englische Wochen oder Highlight-Spiel hin oder her."
Die Bayern übernahmen nach dem dritten Remis in Serie zwar zunächst wieder die Tabellenführung, könnten aber am Sonntag die Spitzenposition aber wieder verlieren. "Es hat auch etwas damit zu tun, wie sehr wir gallig und griffig sind bis zur letzten Sekunde. Wir sind noch nicht Tabellenführer. Deswegen habe ich eine schöne Krawatte heute", ergänzte Müller.
In der Nachspielzeit verschuldete Neuzugang Matthijs de Ligt mit einem Tritt gegen Serhou Guirassy einen Elfmeter, den der Gefoulte zum 2:2-Endstand verwandelte.
Ob der eine oder andere vielleicht im Kopf schon beim Spiel gegen den FC Barcelona und dem Wiedersehen mit Robert Lewandowski am Dienstag sei, wollte Müller nicht bewerten. "Das kann jeder selbst entscheiden. Das ist am Ende des Tages auch völlig egal. Wenn wir so schnell wie möglich an die Tabellenspitze kommen wollen, müssen wir uns auch an die eigene Nase fassen. Und zwar jeder einzelne."
Thomas Müller: "Habe gerade andere Sorgen"
Angesprochen auf das vom VAR kassierte Tor des VfB Stuttgart nach einem Foul an Joshua Kimmich, meinte Müller: "Ich habe gerade andere Sorgen als diese Situation. Es war nicht viel, aber Textil war dabei. Ich muss jetzt nicht den Pfiff, der uns geholfen hat, verteidigen. Josh hat den Körper drin. Der Schiedsrichter hat so entschieden. Am Ende ist mir völlig egal, was der Schiedsrichter gepfiffen oder nicht gepfiffen hat, weil das nichts damit zu tun hat, ob wir das Spiel heute gewinnen oder unentschieden spielen."
Müllers Fazit: "Heute habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass wir etwas hergeschenkt haben."