FC Bayern München und die Transferpläne: Zweieinhalb Baustellen

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Nach den Verpflichtungen von Sadio Mane, Noussair Mazraoui und Ryan Gravenberch sowie einigen Abgängen nimmt der Kader des FC Bayern München für die neue Saison Konturen an. Was könnte noch passieren? Ein Überblick.

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Sadio Mane (30) wurde vom FC Bayern München nicht nur als Stürmer verpflichtet, sondern auch als Statement. Als Statement an die internationale Konkurrenz: Der FC Bayern ist in der Lage, anderen Top-Klubs Stammspieler abzuluchsen. Und als Statement an die eigene Belegschaft, die laut Sportvorstand Hasan Salihamidzic dadurch aus ihrem "Dornröschenschlaf" geweckt werden solle.

Nach den Verpflichtungen des Rechtsverteidigers Noussair Mazraoui (24) und des zentralen Mittelfeldspielers Ryan Gravenberch (20) ist Mane bereits der dritte hochkarätige Neuzugang in diesem Sommer. Auch der letzte? Eher nicht. "Selbstverständlich werden wir unsere Augen weiter offen halten und schauen, was möglich ist und was uns unsere finanziellen Möglichkeiten erlauben", sagte Salihamidzic. "Ideen hätten wir."

Bei Trainer Julian Nagelsmann hat die Verpflichtung eines kommunikationsstarken Abwehrchefs Priorität. Nach Informationen von SPOX und GOAL traut er den bisherigen Kandidaten Dayot Upamecano, Lucas Hernandez, Benjamin Pavard und Tanguy Nianzou eine Entwicklung in diese Rolle nicht zu. Niklas Süle hat den Klub ablösefrei zu Borussia Dortmund verlassen, Rückkehrer Chris Richards könnte erneut verliehen werden.

Als potenzielle Kandidaten gehandelt wurden von der Abendzeitung zuletzt Matthijs De Ligt (22) von Juventus Turin, Gleison Bremer (25) vom FC Turin und Kalidou Koulibaly (31) vom SSC Neapel, die jedoch allesamt hohe Ablösesummen kosten würden. Bei De Ligt würde sie bei bis zu 80 Millionen, bei Bremer oder Koulibaly um die 30 Millionen Euro liegen.

Konrad Laimer ist der Wunschspieler im Mittelfeld

Einen ähnlichen Betrag verlangt RB Leipzig laut SportBild für Mittelfeldmann Konrad Laimer. Er gilt als absoluter Wunschspieler von Nagelsmann, der Bedarf an "ein, zwei Pressingmaschinen" für seinen Kader angemeldet hat. Laimer, den er aus gemeinsamen Leipziger Zeiten kennt, nannte Nagelsmann einst eine "Monster-Balleroberungsmaschine".

Da der Vertrag des 25-jährigen Österreichers schon 2023 ausläuft, wird der FC Bayern die kolportierten 30 Millionen Euro in diesem Sommer eher nicht bezahlen. Laimer selbst hat eine Vertragsverlängerung in Leipzig abgelehnt und will dem Vernehmen nach unbedingt nach München wechseln.

Nach den Abgängen von Corentin Tolisso (Ziel unbekannt) und Marc Roca (Leeds United) sowie der Verpflichtung von Gravenberch würde Laimer das Münchner Mittelfeld komplettieren. Während Gravenberchs Stärken eher im Spiel mit dem Ball liegen, verhält es sich bei Laimer genau umgekehrt. Grundsätzlich als Stammspieler eingeplant sind Joshua Kimmich und Leon Goretzka.

Marcel Sabitzer dürfte den Klub bei einem entsprechenden Angebot verlassen. Gesprächsbereitschaft bestünde wohl ab einem Angebot von 15 Millionen Euro. Als Interessent gilt die AS Roma von Trainer Jose Mourinho, der ihn einst schon zu Tottenham Hotspur lotsen wollte. Unbedingt abgegeben werden soll noch Rechtsverteidiger Bouna Sarr, für den es bisher aber noch keine konkreten Angebote gibt.

Konrad Laimer und Julian Nagelsmann arbeiteten schon von 2019 bis 2021 bei RB Leipzig zusammen.
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Konrad Laimer und Julian Nagelsmann arbeiteten schon von 2019 bis 2021 bei RB Leipzig zusammen.

FC Bayern: Umdenken bei Robert Lewandowski?

Die zweieinhalbste Baustelle befindet sich im Sturm - und hängt mit der Zukunft von Toptorjäger Robert Lewandowski und Serge Gnabry zusammen.

Der 33-jährige Pole will den FC Bayern unbedingt verlassen, als sein vermeintliches Wunschziel gilt der FC Barcelona. Bei der Vorstellung von Mane betonten die versammelten Bosse zwar erneut, dass der noch bis 2023 gebundene Stürmer in diesem Sommer nicht abgegeben werde. Trotz aller anderweitigen Beteuerungen hat laut Sky im Hintergrund aber ein Umdenken stattgefunden, demnach liege die Schmerzgrenze des FC Bayern bei 60 Millionen Euro.

Für die Bosse wäre eine Kehrtwende nach wochenlangen Dementis ein Gesichtsverlust. Nagelsmann würde einen Abgang des Stürmers nach Informationen von SPOX und GOAL dagegen generell deutlich weniger dramatisch erachten als Teile der Führungsriege. Trotz seiner 35 Tore in der Bundesliga herrscht keine bedingungslose Zufriedenheit mit seiner Saison. Im Vergleich zu den Vorjahren hat Lewandowskis Effektivität nachgelassen, dazu kommen zwischenmenschliche Dissonanzen im Mannschaftskreis wegen dessen divenhaftem Verhalten.

Sollte der Topstürmer den Klub tatsächlich verlassen, plant Nagelsmann im Sturmzentrum grundsätzlich mit Neuzugang Mane. In der vergangenen Saison füllte der gelernte Flügelstürmer diese Rolle auch schon beim FC Liverpool tadellos aus. "Sadio ist ein Spieler, der vier, fünf Positionen ohne Probleme spielen - und auch während des Spiels switchen kann", betont Nagelsmann.

Serge Gnabry: Verlängern oder verkaufen

Für die mutmaßlich vier Offensivposten stehen darüber hinaus Stand jetzt Serge Gnabry, Leroy Sane, Kingsley Coman, Thomas Müller, Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting und Joshua Zirkzee zur Verfügung. Bei Zirkzee wäre der FC Bayern ähnlich wie bei Sabitzer bei einem entsprechenden Angebot gesprächsbereit, als Interessenten gelten Ajax und der VfB Stuttgart.

Nicht mehr in Frage kommt unterdessen eine Verpflichtung von Sasa Kalajdzic. Der Stuttgarter Stürmer wäre lediglich im Falle eines Abgangs von Ersatzstürmer Choupo-Moting interessant geworden. Die französische L'Equipe brachte dagegen den 20-jährigen Hugo Ekitike ins Gespräch, der in der vergangenen Ligue-1-Saison für Stade Reimes elf Tore in 26 Pflichtspielen geschossen hat. Er wäre mit einer Ablösesumme um die 50 Millionen Euro eine äußerst teure Investition in die Zukunft.

Zwingender Handlungsbedarf bestünde im Offensivbereich nur, wenn neben Lewandowski auch noch Gnabry den Klub verlassen sollte. Der Vertrag des 26-jährigen Offensivallrounders läuft 2023 aus. Sollte er eine Verlängerung weiterhin ausschlagen, will ihn der FC Bayern noch in diesem Sommer verkaufen, um nach David Alaba, Jerome Boateng und Süle einen weiteren ablösefreien Abgang zu verhindern.

Noch hofft der Klub aber auf eine Verlängerung, wie Salihamidzic jüngst bei Sky betonte: "Er ist ein super Junge. Wir wollen ihn unbedingt behalten." Genau wie Mane und Laimer wird übrigens auch er von der Berateragentur Roof mit Sitz in München betreut.

FC Bayern München: Die fixen Zu- und Abgänge

ZugängeAbgänge
Sadio Mane (32 Millionen Euro vom FC Liverpool)Marc Roca (12 Millionen Euro zu Leeds United)
Ryan Gravenberch (18,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam)Niklas Süle (ablösefrei zu Borussia Dortmund)
Noussair Mazraoui (ablösefrei von Ajax Amsterdam)Corentin Tolisso (ablösefrei, Ziel unbekannt)
Joshua Zirkzee (Rückkehr nach Leihe zu RSC Anderlecht)Christian Früchtl (Ablöse unbekannt, zu Austria Wien)
Chris Richards (Rückkehr nach Leihe zur TSG Hoffenheim)
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