Warum will der FC Bayern Sadio Mane verpflichten?
Als die Gerüchte um Sadio Mane erstmals auftauchten, konnte man damit zunächst nichts anfangen. Der FC Bayern hat mit Kingsley Coman, Serge Gnabry und Leroy Sane drei überragende Außenbahnspieler. Dazu ein Jamal Musiala, der diese Rolle ausfüllen kann. Warum also noch Mane? Doch inzwischen erscheint das Interesse deutlich sinnvoller.
Da ist zum einen die Situation um Serge Gnabry, mit dem FC Bayern im Schatten von Robert Lewandowski ebenfalls seit Monaten verhandelt, ohne ein Ergebnis erzielt zu haben. Der sportliche Wert des Nationalspielers ist über alle Zweifel erhaben, aber verlängert Gnabry nicht, ist er 2023 ablösefrei. Das ist nach David Alaba, Jerome Boateng, Niklas Süle und vielleicht auch Robert Lewandowski ein Ding der Unmöglichkeit. Womöglich verkaufen die Bayern, wenn es einen zahlungskräftigen Interessenten für einen sofortigen Transfer gibt.
Da passt es ganz gut, dass die Berateragentur ROOF mit Sitz in Grünwald bei München sowohl Gnabry als auch Mane zu ihren Klienten zählt. Es wäre keine Überraschung, hätte die Agentur Mane und das Interesse an einer neuen Herausforderung ins Spiel gebracht, als es bei Gnabry nicht voranging. Das Gehalt, für das Gnabry nicht verlängern will, ist für Mane offenbar okay.
Allerdings entwickelte sich Mane beim FC Liverpool in der zweiten Saisonhälfte auch zu einer Nummer 9. Wie man im Champions-League-Finale gegen Real Madrid sah, auch durchaus mit Durchschlagskraft, obwohl seine Statur alles andere als einen klassischen Stürmer darstellt. 23 Tore schoss Mane in 51 Pflichtspielen der laufenden Saison. Das ist keine Lewandowski-Quote, aber eine, auf der man aufbauen kann, wenn man das Spiel so gestaltet.
"Sadio ist eine Maschine", sagte Jürgen Klopp vor gar nicht allzu langer Zeit: "Seine Körperlichkeit ist brutal. Ich mag seine Mischung aus Technik, Leidenschaft und Körperlichkeit. Fantastisch, ein Weltklassespieler."
Es heißt immer wieder, dass sich Julian Nagelsmann ein Spiel ohne klassischen Stürmer vorstellen kann. Wie er es in Leipzig mal mit Dani Olmo oder Emil Forsberg probiert hatte.
Ob er damit gegen die DNA des FC Bayern verstoßen und sich damit Probleme einhandelt, muss man sehen. Aber klar ist, dass Mane für dieses Vorhaben die optimale Lösung wäre - und vielleicht wäre das schon der Lewandowski-Ersatz.
Welche Alternativen hat Sadio Mane noch?
Seitdem klar ist, dass Mane auf den Markt kommt bzw. dass er gewillt ist, den Verein zu verlassen, werden die üblichen Verdächtigen auf der Matte stehen. Wer 120 Tore in 269 Toren für den FC Liverpool erzielt und dazu noch 48 Tore auflegt und dann durchblicken lässt, einen Tapetenwechsel anzustreben, wird mehr als einen Interessenten haben.
Paris Saint-Germain, Juventus Turin, Inter Mailand, FC Barcelona und Co. werden genannt. So richtig Sinn im Gesamtpaket machen eigentlich nur die beiden italienischen Klubs. PSG vielleicht nach dem Abgang von Angel Di Maria auch, aber Mane hat den Anspruch immer zu spielen und würde sich mit der Di-Maria-Rolle nicht zufriedengeben. Juventus sucht eine Verstärkung für die Offensive, hat aber offenbar auch Interesse an Mane-Kollege Mohamed Salah. Der FC Barcelona ist an Lewandowski dran.
Einen Wechsel innerhalb der Premier League wird es mit ziemlicher Sicherheit nicht geben, weil Mane offenbar Probleme damit hätte, gegen seinen LFC zu spielen. Sollte sich kein völlig überraschender Interessent melden, scheint der FC Bayern in der favorisierten Rolle über einen Mane-Kauf zu sein.