"Ich fand es gut von Julian, weil er bei seinen Äußerungen es einfach offensichtlich nicht einschätzen konnte, welche Breite das Thema hatte, auch bei uns im Verein, und wie kompliziert es war", sagte Streich bei DAZN vor der Partie gegen Frankfurt. "Das ist eine sehr gute Geste, finde ich, und damit ist das Thema erledigt."
Beim 4:1-Sieg des FCB in Freiburg waren die Münchner für knapp 20 Sekunden mit zwölf Mann auf dem Feld gestanden, weil Kingsley Coman nach der Einwechslung von Marcel Sabitzer nicht den Platz verlassen hatte. Teambetreuerin Kathleen Krüger hatte versehentlich die falsche Nummer des Franzosen auf der Wechseltafel eingeblendet.
Im Anschluss hatte Freiburg Einspruch gegen die Wertung der Begegnung eingelegt - in erster Linie, um bei ähnlichen Fällen in der Zukunft für Klarheit zu sorgen. Streich sah den SC in "einem unverschuldeten Dilemma". "Es ging uns nicht darum, dass wir die Punkte kriegen". Stattdessen müsse der "Treuepflicht nachgegangen werden, sonst haften die Vorstände". Der Protest wurde abgewiesen.
Freiburg-Einspruch: Nagelsmann zeigt erst kein Verständnis
Nagelsmann zeigte für Freiburgs Vorgehen zunächst kein Verständnis: "Ich kann nicht verstehen, warum Freiburg das macht - ich hätte es nicht gemacht, weil du einen Fehler eines Dritten ausnutzt. Freiburg hätte in diesen 18 Sekunden keine zwei Tore geschossen." Daraufhin platzte Streich der Kragen, es sei ein "absolutes Unding. Zwei machen einen Fehler, keinen unerheblichen Fehler. Und nachher ist der Dritte derjenige, der dann noch von gewissen Leuten, teilweise von denen, die die Fehler gemacht haben, an den Pranger gestellt wird."
Am Rande der Partie gegen Augsburg lenkte Nagelsmann bei Sky ein: "In dem Fall habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe die große Dimension des Rechtes, des Sportrechtes, des e.V.-Rechtes nicht auf dem Schirm gehabt und auch nicht begriffen. Da bin ich ehrlich. Sorry an Freiburg, sorry an Christian."