FC Bayern - Effenberg warnt: Das wäre die "schlechteste Entscheidung der Vereinsgeschichte"

Von Tim Ursinus
Der ehemalige Profi Stefan Effenberg hat eine deutliche Warnung an den FC Bayern München, was den Vertragspoker um Robert Lewandowski angeht, ausgesprochen.
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Der ehemalige FCB-Profi Stefan Effenberg hat eine deutliche Warnung an den FC Bayern München ausgesprochen, was den Vertragspoker um Robert Lewandowski angeht.

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"Wenn Bayern nicht versucht, den Vertrag zu verlängern, ist das die schlechteste Entscheidung der Vereinsgeschichte. Dafür hat dann wirklich niemand Verständnis", schrieb Effenberg in seiner t-online-Kolumne.

Derzeit ranken sich zahlreiche Gerüchte um die Zukunft von Lewandowski, dessen Arbeitspapier im Sommer 2023 ausläuft. Berichten zufolge laufen aktuell keine konkreten Gespräche mit dem Polen über eine Ausdehnung seines Kontrakts.

Außerdem hatten die jüngsten Aussagen der Bayern-Verantwortlichen für Irritationen gesorgt. Sportvorstand Hasan Salihamidzic hatte vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt zum wiederholten Male verkündet, dass der Rekordmeister den Weltfußballer gerne halten wolle, dieser erklärte nach dem Spiel aber auf Nachfrage: "Das höre ich zum ersten Mal!"

Oliver Kahn bestätigte vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende außerdem, dass er sich vor kurzem mit Star-Berater Mino Raiola getroffen habe - und ging dabei nicht auf Details ein. Raiola vertritt unter anderem Erling Haaland, der in der Vergangenheit auch schon als potenzieller Nachfolger von Lewandowski in München gehandelt wurde.

Angesprochen auf Lewandowskis Zukunft hielt sich Kahn allerdings bedeckt: "Ich habe es mehrfach gesagt, dass wir jetzt im Frühjahr Gespräche führen wollen mit vielen unserer verdienten Spieler, natürlich auch mit Robert."

Effenberg: "Dann wird Lewandowski das nie vergessen"

Effenberg glaubt derweil trotzdem nicht, dass ein Verbleib von Lewandowski gefährdet sei. Die Bayern würden aber ein gefährliches Spiel betreiben. "Sollte Bayern als Plan A tatsächlich eine Verpflichtung von Haaland haben und Lewandowski nur Plan B sein, wird Lewandowski das nie vergessen", erklärte er und schob nach: "Wenn Lewandowski 2023 den Verein verlässt, weil ihm das zu lange gedauert hat, wirft das kein gutes Licht auf die Verantwortlichen."

In eine ähnliche Kerbe schlug auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus in seiner Sky-Kolumne. "Bei Vertragsverhandlungen herrscht an der Säbener Straße momentan keine klare Linie. Das war zu Hoeneß' Zeiten anders", erklärte er.

Ebenfalls besorgniserregend empfindet Effenberg die jüngste Aussage von Thomas Müller, der vor dem Rückspiel gegen den FC Salzburg (21 Uhr im LIVETICKER) in der Champions League von Leistungsdruck gesprochen hatte.

Effenberg sorgt sich um FC Bayern

"So einen Satz habe ich von Bayern seit zehn Jahren nicht gehört. Die Leistung stimmte schließlich in der Regel. Druck haben die Spieler ohnehin immer", schrieb Effenberg und schlussfolgerte: "Die Mannschaft strotzt derzeit nicht wie gewohnt vor Selbstbewusstsein. Ihr fehlen schon seit längerer Zeit die Stabilität und die Kompaktheit im Spiel gegen den Ball. Sie lässt zu viele Chancen zu, gerade hundertprozentige - so wie gegen Leverkusen."

Deshalb sei der Einzug in das Viertelfinale gegen Salzburg auch nicht sicher. "In den vergangenen Jahren war ich weit davon entfernt, mir Sorgen um Bayern zu machen. Aktuell muss ich aber zugeben: Ich mache mir durchaus Sorgen", so Effenberg. Die Österreicher würden "ganz genau" wissen, "wo die Löcher und Schwächen von Bayern liegen, hat zudem nichts zu verlieren. Das kann ein böses Erwachen für Bayern geben."