"Was haben Niko Kovac oder vielleicht auch Jogi Löw da eigentlich falsch gemacht?", rätselte Helmer im Interview mit Focus Online und der Abendzeitung. "Müller grantelt vielleicht viel, nervt auch mal den ein oder anderen Mitspieler, aber auf dem Platz sagt er den Jungen auch, wo es langgeht. Das kannst du lernen über die Jahre, aber er hat das einfach in sich."
Unter Ex-Bayern-Trainer Kovac fand sich Müller im Herbst 2019 nur auf der Ersatzbank wieder und spielte mit dem Gedanken, den Verein zu verlassen. "Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen", teilte Kovac damals mit, ehe er wenig später nach einer Niederlage gegen Frankfurt entlassen wurde. Müller stellte zuletzt klar, dass "im Winter 2019/20 für mich ein Wechsel im Raum stand".
In der Nationalmannschaft war Müller im Frühjahr 2019 gemeinsam mit Mats Hummels und Jerome Boateng aussortiert worden, um nach der WM-Blamage im Vorjahr einen Umbruch einzuleiten. Für die EM im vergangenen Sommer wurde er jedoch gemeinsam mit Hummels zurückgeholt und absolvierte beim Achtelfinal-Aus gegen England sein 110. Länderspiel.
"Er ist unfassbar, wo er auf dem Platz unterwegs ist. Du kannst ihn nicht einordnen, das macht es für die gegnerischen Teams so schwer", schwärmte Helmer. Müller brauche "diese Freiheiten, und wenn er sie bekommt, zahlt er das zurück. Oder jetzt die Vorlage gegen Köln, wie er den Ball zurücklegt: Andere brechen sich bei so einer Aktion die Hüfte oder bekommen einen Muskelfaserriss - ich zumindest."
