Am 28. Oktober müsste der Franzose nach jetzigem Stand seine Haftstrafe antreten, somit wird die Zeit immer knapper und es erscheint zumindest fraglich, ob innerhalb der nächsten neun Tage der Sachverhalt final geklärt werden kann.
Wie der Sprecher ergänzte, finde am Freitag eine Besprechung mit den Richtern des Landgerichts statt. Möglicherweise könne dann ein neuen Stand der Dinge bekannt gegeben werden. In jedem Fall sei klar, dass Hernandez seine Haftstrafe in Spanien in einem Gefängnis seiner Wahl verbüßen müsste.
Die Strafe gegen den 25-Jährigen wurde 2019 ausgesprochen, weil er nach einer Auseinandersetzung mit seiner Freundin und heutigen Ehefrau im Februar 2017 die angeordnete Kontaktsperre von sechs Monaten missachtet hatte. In dieser Zeit war das Paar nach erfolgter Versöhnung gemeinsam verreist.
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Hernandez laut eines vorliegenden Gerichtsbeschlusses des Madrider Strafgerichts 32 bis um 11 Uhr am 19. Oktober vor Gericht erscheinen müsse, um sich dann innerhalb von zehn Tagen freiwillig in eine Justizvollzugsanstalt für eine sechsmonatige Haftstrafe zu begeben.
Am Montag war er freiwillig einen Tag früher als vorgeladen in Madrid aufgetaucht und auch dort noch einmal über den bevorstehenden Haftantritt informiert worden. So war es Hernandez möglich, bereits zwei Tage vor dem Champions-League-Spiel bei Benfica Lissabon nach München zurückzukehren, bei dem der Defensivspieler in jedem Falle mitwirken soll.
Auf der PK vor dem Spiel wurde auch Trainer Julian Nagelsmann auf die Situation angesprochen und meinte: "Ich würde dann mit ihm sprechen, wenn ich Auffälligkeiten feststellen würde. Diese stelle ich aber nicht fest." Es sei "eher positiv, dass er gut drauf ist, gut gespielt hat und gut trainiert hat". Der Coach sei "nicht so sehr involviert" und "kann auch eher von außen drauf schauen". Dennoch habe er "natürlich meine Meinung dazu, die ich nicht kundtun werde, weil es mich nichts angeht."