Konkret ist der Austausch zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht. Rüdiger, der nach der Saison Stand jetzt ablösefrei zu haben ist, stellt für den Rekordmeister lediglich eine Option für den Fall dar, dass Niklas Süle (26) München im kommenden Sommer verlässt.
Sollte Süle seinen im Juni 2022 auslaufenden Vertrag verlängern, bestünde aus Sicht der Bayern kein Handlungsbedarf in der Innenverteidigung. Trainer Julian Nagelsmann ist mit der aktuellen Besetzung - Dayot Upamecano, Lucas Hernandez, Tanguy Nianzou und ebenjenem Süle - sehr zufrieden, zumal auch Benjamin Pavard im Abwehrzentrum agieren kann.
Nach Informationen von SPOX und Goal ruhen aktuell jedoch die Gespräche zwischen dem FCB und Süles Management. Der Spieler präsentiert sich unter seinem neuen alten Coach Nagelsmann zwar wieder in Top-Form, ist sich bislang aber noch nicht im Klaren darüber, ob er bleiben oder eine neue Herausforderung antreten möchte.
Chelsea: Tuchel hofft auf Rüdiger-Verbleib
2019 sagte Süle im Interview mit SPOX und Goal, er wolle in seiner Karriere "unbedingt mal" in der Premier League spielen. In der spielt Rüdiger seit 2017 - jedoch nie so überzeugend wie seit der Ankunft von Trainer Thomas Tuchel im vergangenen Winter.
In 32 Pflichtspielen unter Tuchel, in denen Rüdiger auf dem Platz stand, spielte Chelsea 21-mal zu Null und verlor lediglich drei Partien. Vor diesem Hintergrund bezeichnete Rio Ferdinand, der frühere Abwehrchef von Manchester United, Rüdiger zuletzt sogar als "besten Innenverteidiger der Premier League". Sein Fazit: "Zwischen ihm und Ruben Dias ist es für mich eng. Aber der Effekt, den Rüdiger seit Tuchels Ankunft auf seine Mannschaft hatte, ist riesig."
Die Bosse der Blues haben Jules Kounde (22) vom FC Sevilla zwar weiterhin als Abwehrchef der Zukunft im Blick. Unabhängig von der schon länger angepeilten Verpflichtung des Franzosen würden die Londoner aber gerne mit Rüdiger verlängern. Das ist auch der Wunsch von Tuchel, der ein exzellentes Verhältnis zu dem gebürtigen Berliner unterhält und ihn vergangenes Jahr bereits zu Paris Saint-Germain holen wollte.
Rüdiger auch im Fokus von Real Madrid und PSG
Klar ist auch: Für seine Leistungsexplosion möchte Rüdiger angemessen bezahlt werden. Derzeit ist er noch ein gutes Stück von einem zweistelligen Millionenbetrag entfernt, verdient mit Prämien knapp sieben Millionen Euro im Jahr.
Nach Informationen von SPOX und Goal fordert er ein wöchentliches Salär von umgerechnet 230.000 Euro, also knapp elf Millionen Euro pro Jahr. In dieser Gehaltsregion bewegen sich auch in etwa Rüdigers Landsmänner Kai Havertz und Timo Werner.
Chelsea soll im Moment jedoch nur bereit sein, 70 Prozent der von Rüdiger geforderten Summe zu bezahlen. Daher ist bei den seit August laufenden Gesprächen keine schnelle Lösung in Sicht. Eine Situation, die andere europäische Eliteklubs aufhorchen lässt - nicht nur den FC Bayern.
So sind ebenfalls Real Madrid und Tuchels Ex-Klub PSG an die Rüdiger-Seite herangetreten, um ihre Chancen auf eine mögliche Verpflichtung auszuloten. "Für mich", sagte Rüdiger dem SID am Donnerstag, "wird das jetzt die wichtigste Entscheidung meiner Profikarriere." Er wolle jedoch "nichts überstürzen" und habe persönlich noch mit keinem anderen Klub gesprochen. Das darf er offiziell auch erst ab 1. Januar 2022 - genauso wie Süle.