"Ich bin ein bisschen spießig. Meine Schwester sagt manchmal: Du lebst wie ein alter Mann", erklärte der 26-Jährige, der vor sechs Jahren vom VfB Stuttgart nach München gewechselt war, weiter. Über seine zahlreichen Titel, unter anderem sechs deutschen Meisterschaften und den Gewinn der Champions League, könne er sich nicht ausgelassen freuen.
"Das ist zwar traurig, aber ich glaube, dass Erleichterung ein ganz gutes Wort ist", sagte Kimmich. Zwar seien eigentlich "Freude und Begeisterung" angebracht, "aber gerade bei Bayern ist es so, dass, wenn du ein Spiel gewonnen hast, wenn du ein Etappenziel erreicht hast, dass dann die Erleichterung groß ist".
Dies gelte vor allem für die Titel auf nationaler Ebene. Der Gedankengang sei folgender: "Na gut, jetzt bist du Meister geworden, jetzt Pokalsieger, aber das hat ja auch jeder erwartet." Dies verhindere einen ausgelassenen Jubel. Woher seine Akribie und sein Verbesserungsdrang kommen, könne er auch nicht nachvollziehen, so Kimmich. "Was ich sicher weiß: Das ist nichts, was meine Eltern aufgebaut haben", erklärte er.
261 Spiele bestritt der flexibel einsetzbare Führungsspieler bereits für den FCB, in denen er 30 Tore erzielte und 71 vorbereitete. Auch bei der EM hofft der 52-fache Auswahlspieler auf den maximalen Erfolg, wie er bereits im März der Sport Bild sagte: "Mein Ziel ist absolut der EM-Titel, dafür trete ich an. Wenn man sieht, welches Potenzial wir im Kader haben, müssen wir so selbstbewusst sein."