"Der Verein wird sich wieder neu und anders finden müssen. (...) Die Themen werden dabei sicher auch andere werden. Man wird anders an sie herangehen als noch mit Uli Hoeneß, der den FC Bayern wie ein Familienunternehmen geführt hat", sagte der Weltmeister-Kapitän von 2014: "Es wird eine große Ära zu Ende gehen, aber auch eine neue starten."
Der scheidende Präsident Hoeneß hatte am Montag seine letzte Aufsichtsratssitzung geleitet. Dabei war beschlossen worden, dass Sportdirektor Hasan Salihamidzic zum 1. Juli 2020 zum Sportvorstand aufsteigen wird. Vorstandschef der Münchner ist Karl-Heinz Rummenigge, dessen Vertrag bis 31. Dezember 2021 läuft. Rummenigge wird dann von Oliver Kahn abgelöst.
"Es hat den FC Bayern immer ausgezeichnet, dass Leute kommen, die aus dem Fußballgeschäft sind und sich im Fußball auskennen", sagte Lahm. "Oliver Kahn hat alles erlebt im Fußball, auf absolutem Spitzenniveau. Es ist wichtig, den Spielern da auf Augenhöhe begegnen zu können."
Lahm: Bayern hat "immer noch die besten Spieler der Liga"
Die aktuelle sportliche Situation bereitet ihm derweil keine Sorgen: "Bayern hat mit einem gewissen Abstand die meiste Qualität im Kader, immer noch die besten Spieler der Liga. Im Fußball ist es generell wichtig, Kontinuität reinzubekommen, um ganz großen Erfolg zu haben. Innerhalb einer Mannschaft, aber auch auf den Führungspositionen." Als Beispiel führte Lahm den FC Liverpool mit Jürgen Klopp an: "Der macht jetzt wirklich eine Toparbeit, man hat ihm aber auch eine gewisse Zeit gegeben, um die Mannschaft zu entwickeln."
Außerdem lobte Lahm Interimscoach Flick, den er als Co-Trainer bei der Nationalmannschaft kennen- und schätzengelernt hat: "Er war immer offen, sich auch andere Meinungen anzuhören. Er war ein Typ, der mit den Spielern auskommt. Es ist jetzt wichtig, sich genau zu überlegen, wer Trainer wird, wer für diese Situation der Richtige ist."
Ein Spieler, der Lahm in fast seiner gesamten Bayern-Zeit begleitete, ist Thomas Müller. Dass dieser den Verein tatsächlich bei ausbleibender Spielzeit verlassen könnte, glaubt der Chef des Organisationskomitees für die Heim-EM 2024 nicht: "Das ist für mich undenkbar. Ich glaube nicht, dass der FC Bayern ihm die Freigabe erteilen würde. Wenn man an das Mia-san-mia glaubt und es lebt, dann braucht man solche Identifikationsfiguren wie Thomas Müller."