Der 31 Jahre alte Stürmer soll beim Klub aus der chinesischen Super League, der von Ex-DFB-Trainer Uli Stielike trainiert wird, einen Vertrag bis Ende 2020 erhalten und 15 Millionen Euro verdienen. Die Ablöse liegt bei angeblich fünf Millionen Euro.
In der Bild hat sich Wagner am Mittwoch selbst zu seinem Wechsel geäußert. "Mein Plan war natürlich, länger in München zu bleiben und meine Karriere hier zu beenden. Ich liebe diesen Verein. Aber die Dinge haben sich leider anders entwickelt, das musste ich akzeptieren", sagte er. Er wünsche den Bayern "nur das Beste."
Nun freue er sich "riesig" auf China: "Die chinesischen Verantwortlichen machen einen super Eindruck, alles ist sehr professionell abgelaufen. Uli Stielike ist eine große Persönlichkeit, und ich freue mich auf die Arbeit mit ihm." In ein paar Tagen werde er sich auf den Weg machen, allerdings nicht allein: "Meine ganze Familie und viele Freunde kommen mit. Gefühlt kommt jetzt halb München nach China."
Stielike: "Wagner kann hier einiges bewegen"
"Wir spielen seit fünf Jahren gegen den Abstieg. Ich hoffe, dass er uns mit seinen Toren und seiner Art helfen wird, dass wir in ruhigeres Fahrwasser kommen", sagte Stielike zur Bild-Zeitung. "Er ist sehr motiviert. Ich hoffe, dass er mit seinem Charakter hier einiges bewegen kann."
Dass Wagner in Tianjin auf seinen ehemaligen Berliner Teamkollegen Felix Bastians trifft, sei sicher auch ein "wichtiger Baustein" gewesen, erklärte Stielike.
In der Küstenstadt Tianjin, rund 100 Kilometer von Peking entfernt, leben knapp 14 Millionen Menschen.
Wagner unter Kovac keine Alternative mehr
"Sandro Wagner kam auf uns zu und hat um Freigabe aus seinem Vertrag gebeten. Er hat ein sehr attraktives Angebot aus China vorliegen, und wir haben daher seinem Wunsch entsprochen", sagte Münchens Sportdirektor Hasan Salihamidzic.
Wagners Kontrakt in München wäre noch bis zum 30. Juni 2020 gelaufen. Der wuchtige Mittelstürmer war zur Rückrunde der vergangenen Saison für 13 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim zu seinem Jugendklub zurückgekehrt, für den er bereits von 1995 bis 2008 gespielt hatte.
Insgesamt absolvierte Wagner in dieser Saison unter Trainer Niko Kovac nur sieben Bundesliga-Einsätze mit gerade einmal 138 Minuten. Ein Treffer gelang dem achtmaligen Nationalspieler nicht. An Konkurrenten wie Robert Lewandowski, Serge Gnabry oder Thomas Müller kam Wagner nicht vorbei.
In den beiden Rückrundenspielen der Münchner in Hoffenheim (3:1) und gegen den VfB Stuttgart (4:1) hatte er nicht im Kader gestanden.
Mit Einsätzen bei den Bayern hatte sich Wagner auch für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland empfehlen wollen, Bundestrainer Joachim Löw verzichtete jedoch auf den Stürmer. Wagner beendete daraufhin trotzig seine Karriere im DFB-Team. Insgesamt lief der gebürtige Münchner seit vergangenem Februar in 30 Pflichtspielen für die Bayern auf und erzielte dabei zehn Tore.