FC Bayern: Jupp Heynckes über Transfers und den modernen Fußball

Von SPOX
Jupp Heynckes
© getty

Jupp Heynckes hat in einem Interview mit dem kicker seine Meinung zur Entwicklung des Fußballs kundgetan. Außerdem äußerte sich der Trainer des FC Bayern zu seiner persönlichen Zukunft - und der Transferstrategie des FCB.

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"Der FC Bayern muss den Weg mit Süle, Kimmich, Tolisso oder Coman gehen. Natürlich muss auch wieder einer für 40 oder 50 Millionen kommen; aber für 50 Millionen bekommt man heute keine fertigen Spieler", erklärte Heynckes.

Begeistert ist Heynckes von Manchester Citys Kevin De Bruyne: "Er hat im vorigen Jahr zwar nicht so gut gespielt, aber für ihn würde ich mein letztes Hemd geben. Auf dieser Position musst du einen solchen Spieler haben. De Bruyne ist im Moment klar der herausragende Spieler in Europa."

Auch zur allgemeinen Entwicklung des Fußballs hat sich Heynckes geäußert: "Das ganze neue Vokabular macht den Fußball nicht besser, immer hoch zu stehen, immer nur Pressing und 90 Minuten Vollgas, das reicht nicht. Dann ist bei Dreifachbelastung der Akku im Januar leer. Man muss das Ganze flexibel gestalten, ökonomisch gegen den Ball, also im richtigen Moment Pressing ansetzen, und vieles mehr."

Heynckes' Zukunftspläne

Trotz der Überzeugungsversuche der Bayern-Bosse kann sich Heynckes eine Ausdehnung seines bis Sommer befristeten Engagements weiterhin nicht vorstellen: "Ich werde im Sommer 73 Jahre alt. Da weiß man nicht, wie viel Zeit einem das Leben noch gibt."

Ein Problem erkennt er durch die offene Zukunft nicht: "Meine Spieler lassen sich davon nicht beeinflussen. 2013 war die Situation genauso."

FCB in der CL nicht Favorit

Ohnehin hat der Rekordmeister genug andere Aufgaben. "Wir müssen uns physisch weiter verbessern," sagt Heynckes und fügt an: "Im defensiven Gesamtverhalten können wir uns steigern. Wird es hektisch, müssen wir das Spiel beruhigen und den Rhythmus ändern."

Auch deshalb sieht der Trainer seine Mannschaft derzeit international als Außenseiter: "Das wahre Ziel ist die Meisterschaft. [...] In der Champions League gehören wir nicht zu den Favoriten."

Zwar dürften die "Fans träumen", Trainer und Spieler seien in der Beziehung jedoch "realitätsbezogen". Heynckes warnt: "Es sollte keiner den Fehler machen, Franck Ribery und Arjen Robben zu unterschätzen. Beide wollen es noch einmal wissen."

Auch mit Ersatzkeeper Sven Ulreich ist er bislang sehr zufrieden: "Wenn Ulreich so weitermacht, hat er sicher Chancen, in die WM-Auswahl reinzukommen. Vor einem halben Jahr war es unvorstellbar, daran überhaupt zu denken."

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