Laut Lewandowski seien Geld und Erfolg im Fußball mittlerweile wichtiger als Loyalität. "Das wäre sehr schade, wenn er das so sehen würde", sagte Rummenigge gegenüber der Bild, denn "Loyalität ist Bayern-DNA und wichtig für unsere Fans."
Von der Angst Lewandowskis, wonach die internationale Konkurrenzfähigkeit des FC Bayern in Gefahr sei, will Rummenigge nichts wissen: "Wir haben seit langer Zeit eine seriöse und erfolgreiche Philosophie und haben damit große Erfolge erzielt. Ich halte es eher mit der Kanzlerin als mit Lewandowski, die sagt, dass man die Summen regulieren und reduzieren sollte."
Hoeneß erwartet mehr Lockerheit
Über die Beweggründe Lewandowskis konnte Rummenigge nur mutmaßen. "Offenbar hat sich Robert von den Paris-Transfers irritieren lassen. Er ist bei uns als Fußballer angestellt und verdient dafür sehr viel Geld. Ich bedauere seine Aussagen", sagte er und drohte: "Wer öffentlich den Trainer, den Verein oder die Mitspieler kritisiert, kriegt ab sofort Stress mit mir persönlich.
Präsident Uli Hoeneß spielte Lewandowskis Aussagen herunter. "Ich habe das nicht als so schlimm empfunden", sagte er am Montag: "Es ist immer gut, wenn sich Spieler Gedanken machen, aber es ist noch wichtiger, wenn sie sich um ihre Leistung kümmern, dann werden wir auch Erfolg haben."
Bereits in der Vergangenheit war Rummenigge mit Aussagen Lewandowskis nicht einverstanden: "Schon in der Rückrunde hatte er nach dem Freiburg-Spiel unzutreffende Vorwürfe gegen die Mitspieler erhoben, dass er nicht genügend unterstützt worden wäre."
Rummenigge und Hoeneß kritisieren Lewandowkis-Berater
Lewandowski behauptete derweil, dass die Macht der Spieler wachse. Ein angeblicher Trend, den Rummenigge nicht bestätigen will: "Die Macht der Spieler sehe ich auch nicht so groß, wie Lewandowski mit einem Blick in seinen Vertrag auch feststellen kann. Er hat bis 2021 ohne Ausstiegsklausel unterschrieben."
Als Mitverantwortlichen für die Aussagen Lewandowskis hat Rummenigge dessen Berater Maik Barthel ausgemacht: "Leider ist sein Beratern oft der 'Spiritus Rector'. Das war auch hier wieder der Fall. Das Interview ist bewusst am FC Bayern vorbei organisiert worden. Er schadet damit Robert."
Das sieht auch Hoeneß so: "Eines muss klar sein: Solche Verhältnisse wie in Dortmund, dass man alle halbe Jahre über einen Ausstieg diskutieren wollte, die wollen wir hier nicht haben. Und deswegen sind die gut beraten, sich darauf zu konzentrieren, was im Vertrag steht: Nämlich, dass er bei uns Fußball spielt. Und sonst nix."