"Das ist doch keine Politik", sagte Hoeneß im kicker. Der Bayern-Macher sah sich zuletzt aufgrund seiner Transfers in der Kritik und erklärte nun: "Was bis jetzt gemacht wurde, hat meine volle Unterstützung, es ist absolut zufriedenstellend. Das hat alles Hand und Fuß."
Die bisherigen Neuzugänge Niklas Süle, Sebastian Rudy (beide TSG 1899 Hoffenheim), Serge Gnabry (Werder Bremen) und Corentin Tolisso (Olympique Lyon) seien "Spieler mit großer Perspektive für die Zukunft". Für Hoeneß ist klar, wohin der Weg gehen soll.
"Entweder wir gehen diesen Weg mit all diesen jungen Leuten, und dann müssen sie eine Chance haben zu spielen - oder wir gehen diesen Weg nicht", stellte der Präsident klar. Platz für einen Spieler wie den lange gehandelten Alexis Sanchez (FC Arsenal) sei auf diesem Weg nicht vorhanden.
Hoeneß erklärte: "Wir reden alle von einem Neuaufbau und dass die Zukunft des FC Bayern München gestaltet werden müsse - und dann macht das der FC Bayern, holt junge Spieler im Alter zwischen 20 und 22 Jahren, und es gibt auch wieder Kritik."
FC Bayern sagt Sanchez wohl ab
Dementsprechend muss Sanchez sich wohl einen anderen Abnehmer suchen: "Aber einen Neuaufbau kann man nicht machen, indem man 100-Millionen-Transfers für 29- und 30-Jährige durchzieht." Neben der Ablösesumme hatte der Chilene wohl auch ein enormes Gehalt gefordert.
Von den viel zitierten Granaten will Hoeneß nichts wissen: "Ich habe gesagt, wenn wir diese Mannschaft verstärken wollen, müssen wir Granaten kaufen. Und solche zu kriegen, ist schwer genug. Es war in keiner Weise eine Aussage, dass wir das tun werden."
Grundgerüst soll erweitert werden
Für "extrem viel Geld" gäbe es dennoch lange keine Garantie, die Champions League zu gewinnen. "Von Alibikäufen halte ich aber nichts. Intern ist das bei uns alles abgesprochen", so Hoeneß. Er setzt vielmehr auf ein gutes Grundgerüst, das für die Zukunft erweitert werden soll.
"Real Madrid wurde in der vergangenen Saison verdient Champions-League-Sieger, aber gegen welchen Gegner war diese Mannschaft richtig unter Druck? Gegen uns", führt der 65-Jährige an. Bisher investierten die Bayern rund 70 Millionen Euro in vier Neuzugänge. Altersschnitt: 22,4.