"Hat er mir schon zehntausend Mal gesagt": BVB-Coach Nuri Sahin reagiert auf unzufriedenen Marcel Sabitzer

Von Niklas Staiger
Marcel Sabitzer Nuri Sahin
© Getty Images

Marcel Sabitzer musste bei Borussia Dortmund zuletzt mehrfach auf einer fremden Position aushelfen. Nach der Champions-League-Partie gegen Club Brügge machte der BVB-Star klar, dass ihm das nicht gefällt. Trainer Nuri Sahin reagierte bereits.

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"Es ist für mich anders als im Zentrum. Das hier ist nicht meine Idealposition", machte der 30-Jährige seine Situation nach dem Sieg in der Königsklasse deutlich. "Die Sechs" sei seine beste Rolle auf dem Feld, erklärte Sabitzer dann auch, wo er lieber spielen würde.

Offenbar ein Thema, das dem Österreicher am Herzen liegt. Er sei damit auch schon mehrmals beim Trainer vorstellig geworden, wie dieser berichtet: "Mein Verhältnis zu ihm ist sehr gut und ich weiß, dass er lieber auf der Sechs spielt", gestand Nuri Sahin bei der Pressekonferenz nach dem Spiel ein, "weil er mir das schon zehntausend Mal gesagt hat."

Der neue BVB-Trainer gab Sabitzer zudem Recht, "dass er auf der Sechs besser spielt". Doch manchmal brauche er ihn einfach für andere Aufgaben auf dem Feld: "Es gibt Situationen, in denen wir ihn auf der jetzigen Position brauchen und im Moment spielt er da."

"Man ist immer wieder im Austausch", erklärte auch Sabitzer die Situation. Die ungewohnte Rolle akzeptiere er ohnehin, denn: "Er ist der Trainer, er entscheidet. Das gilt es zu respektieren."

Marcel Sabitzer beim BVB: "Er ist angepisst, das merkt man ganz klar"

Der Grund für die Positionierung von Sabitzer als Rechtsaußen hatte am Mittwochabend einen Namen: Maxim De Cuyper. Offenbar wollte Sahin den defensivstarken Sabitzer gegen den offensivstarken belgischen Nationalspieler ins Duell schicken: "Ich wollte ihn unbedingt gegen [Maxim] de Cuyper auf der Seite haben, weil wir wussten, dass der sehr gefährlich ist", erklärte der BVB-Trainer die Personalauswahl.

Allerdings gibt es derzeit generell ein Überangebot auf Sabitzers bevorzugter Position, weshalb der Österreicher auch die bisherigen vier Pflichtspiele rechts agierte. Neuzugang Pascal Groß scheint als Spielgestalter gesetzt zu sein, daneben setzte Sahin bisher auf Kapitän Emre Can anstelle von Sabitzer. Am 3. Bundesliga-Spieltag gegen Heidenheim, als Can pausierte, kam auch Sabitzer nur von der Bank - Felix Nmecha durfte hier auf der Doppelsechs auflaufen.

Sabitzers Landsmann und früherer BVB-Trainer Peter Stöger hat sich zur Situation um den Mittelfeldmann ebenfalls geäußert. Gegenüber dem kicker erklärte Stöger: "Er ist angepisst, das merkt man ganz klar. Das schmeckt ihm nicht."

Zudem springt der BVB-Coach aus der Saison 2017/18 an dessen Seite und unterstützt seinen Wunsch nach der Sechserrolle: "Er hat auch voriges Jahr eine unglaubliche Saison gespielt und war wirklich der, der vorangegangen ist, ein absoluter Leistungsträger. Und dann findest du dich in einem neuen Konstrukt, vielleicht mit anderen Spielern, wo der Trainer eine Idee hat, dass auf deiner Stammposition ein anderer spielt und du dich woanders einfügen musst."

Am Ende sieht aber auch Stöger die Situation so, dass sich der Spieler eben anpassen müsse: "Es ist schwierig für ihn, aber ich glaube, Sabi hat schon weit schwierigere Situationen gemeistert", spricht er dem 30-Jährigen Mut zu.

Am kommenden Sonntag spielt der BVB gegen Vizemeister VfB Stuttgart. Nicht unwahrscheinlich, dass Sabitzer gegen den offensivstarken Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt erneut als rechter Flügelspieler herhalten muss. Langfristig könnte sich vor allem gegen potenziell leichtere Gegner wie etwa den VfL Bochum am 5. Spieltag aber auch wieder eine Doppelsechs mit Sabitzer anbieten - etwa an der Seite von Spielgestalter Pascal Groß.

Ähnliches deutete auch Sahin an: "Sabi steht absolut außer Diskussion bei mir. Das ist ein sehr, sehr wichtiger Spieler für uns. Er wird auch noch sehr viele Spiele auf der Sechs machen."

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