Zur Pause waren auf der Südtribüne dann zahlreiche Plakate zu sehen, die allesamt kritisch waren. "Wir lassen uns nicht vor einen Panzer spannen" oder "Dann lieber den Helm lackieren" (umgangssprachlich für sich mit Alkohol betrinken), hieß es unter anderem. Auch groß zu lesen war: "Kohle first, Werte second" und "Scheiß Rheinmetall-Deal".
"Wir finden, dass ein Rüstungskonzern kein Sponsor eines Fußballvereins sein sollte", sagte Michael Schulze von Glaßer, Geschäftsführer Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, dem SID.
"Dortmund hat vor einigen Jahren einen Grundwertekodex verabschiedet, der sich gegen Gewalt positioniert. Panzer sind pure Gewalt", so Schulze von Glaßer weiter: "Rheinmetall ist Panzerbauer. Und dieser will im Stadion die Leute dafür begeistern, dass Panzer und Waffen etwas Gutes sind. Und das finden wir nicht gut."
Der Unmut der Fans über die Partnerschaft schwelt seit Monaten, kurz vor dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid war der Deal bekannt geworden. Eine hohe einstellige Millionensumme soll Rheinmetall dem BVB bis 2027 jährlich zahlen. Doch das passt vielen Anhängern überhaupt nicht. "Wir hoffen natürlich, dass der Verein diesen Panzer-Deal kippt", sagte Schulze von Glaßer.
Neben dem Protest vor dem Stadion soll es auch im Rahmen der Begegnung gegen die SGE (18.30 Uhr/Sky) weitere Aktionen geben. "Jeder einzelne Borusse und jeder Fanklub" ist per Offenem Brief vom Bündnis Südtribüne aufgerufen, zu Beginn der zweiten Halbzeit "seinen Unmut über den Deal mit Rheinmetall ins Stadion zu tragen." Den Brief haben 88 Fanklubs und Gruppen unterzeichnet.