Eine Saison zum Vergessen! Warum Mahmoud Dahoud auf Misserfolg beim VfB Stuttgart hoffen muss

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Nachdem er erst im vergangenen Sommer vom BVB in die Premier League wechselte, veränderte die erste Rote Karte seiner Karriere alles für Mahmoud Dahoud bei Brighton & Hove Albion. Der Mittelfeldspieler versuchte sich ab Winter beim VfB, doch der Erfolg der Stuttgarter ist für Dahoud Fluch und Segen.

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Leider lässt sich nicht klären, ob Pep Guardiola die Nummer von Sebastian Hoeneß besitzt. Die von Roberto De Zerbi hat der Trainer von Manchester City aber, das dürfte feststehen. Der Spanier verriet schließlich bereits vor einiger Zeit, dass er den Coach von Brighton & Hove Albion als einen seiner möglichen Nachfolger bei den Citizens sehe.

Guardiola beglückwünschte De Zerbi zudem offenbar im vergangenen Sommer per SMS zum Transfer von Mahmoud Dahoud. Ein paar Monate später arbeitete der ehemalige Dortmunder allerdings bereits mit dem nächsten Trainer zusammen: Hoeneß und der VfB Stuttgart liehen Dahoud am Deadline Day bis Saisonende aus, Kaufoption inklusive.

Zwischen Guardiolas vermeintlicher Kurznachricht an De Zerbi und Dahouds Abgang aus England ist viel geschehen, damit es überhaupt zu diesem vorschnellen Wechsel im Januar kommen konnte. Zuzuschreiben hat sich das Dahoud wohl vor allem selbst. Eine Rote Karte, auch noch die erste seiner gesamten Laufbahn, war für ihn der Anfang vom Ende in Brighton.

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Mahmoud Dahoud: Erstmalige Rote Karte veränderte in Brighton alles

Nach zuvor fünf sieglosen Partien trafen die Südengländer Mitte November auf den Tabellenletzten Sheffield United. Brighton führte 1:0, hatte die Begegnung vollständig unter Kontrolle - doch dann veränderte Dahoud mit einem unnötigen wie brutalen Foul die Statik des Spiels komplett. Nur fünf Minuten später kassierte man den Ausgleich und am Ende musste De Zerbi froh sein, überhaupt noch einen Punkt mitgenommen zu haben.

Dahoud wurde für drei Spiele gesperrt und stand anschließend gegen Burnley, ebenfalls ein Abstiegskandidat, sofort wieder in der Startelf. Zur Pause jedoch nahm ihn der Coach vom Feld. Dies sollten Dahouds letzte Minuten im Dress der Seagulls gewesen sein.

Dabei legte der ablösefrei vom BVB gekommene Mittelfeldspieler in der Premier League sehr ordentlich los. Dahoud war schon längere Zeit einer der Wunschspieler von de Zerbi, der ihn bereits nach Sassuolo holen wollte und immer wieder an ihm baggerte. Da Brighton im Sommer mit Alexis Mac Allister und Moisés Caicedo gleichzeitig zwei Hochkaräter im Mittelfeld verlor, sollte Dahoud seinen Teil dazu beitragen, diesen Qualitätsverlust aufzufangen.

"Er ist sehr wichtig für das Team, was man aber oft erst auf den zweiten Blick sieht", sagte De Zerbi zunächst, obwohl er Dahoud bis zu seinem Platzverweis nur fünfmal in die Startelf stellte und viermal gar 90 Minuten lang auf der Bank versauern ließ. Doch der ließ immer wieder einmal seine fußballerische Klasse aufblitzen und glänzte mit schönen Zuspielen.

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Mahmoud Dahoud und die Ansage vom Trainer: "Ich erwarte mehr und mehr von ihm"

Dennoch war die Umgewöhnung in jeglicher Hinsicht groß. "Das Niveau in England ist unglaublich hoch. Es ist alles viel schneller und taktischer. Du hast kaum Zeit, wenn du den Ball am Fuß hast und musst in wenigen Sekunden entscheiden. Für den Kopf ist das total anspruchsvoll", sagte Dahoud zu Sport1 und ergänzte, dass dies auch mit seinem neuen Coach zusammenhänge: "Das Spiel von De Zerbi ist brutal intensiv und fordernd. So viel taktischen Input in so kurzer Zeit habe ich noch nie erhalten. Jede Handlung ist auf die Sekunde genau abgestimmt. Es hat ein bisschen gebraucht, um sich einzufinden und die Prozesse zu kennen."

Zu einem Einsatz über 90 Minuten reichte es für den mittlerweile 28-Jährigen, den Brighton mit einem Vierjahresvertrag bis 2027 ausgestattet hatte, aber nicht. Das lag auch an seinen aus der Bundesliga bekannten Schwächen: Dahoud ist im Zentrum des Spiels kein Zweikampfmonster, gegen den Ball hat er weiterhin viel Luft nach oben.

Nach seinem Platzverweis in der Liga, für den er unter Brightons Fans noch am ehesten in Erinnerung blieb, war dann auch De Zerbi nicht mehr so angetan wie einst: "Ich habe schon sehr oft mit ihm gesprochen. Ich erwarte mehr und mehr von ihm. Mehr Qualität, Persönlichkeit, Energie, Begeisterung. Ich war mir mit ihm im Klaren - am Anfang kann es in einem anderen Land schwierig sein. Letztlich spielen wir aber auf der höchsten Ebene Fußball. Man braucht Zeit, aber manchmal kann dir der Fußball diese Zeit nicht geben."

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Erfolg des VfB Stuttgart ist für Mahmoud Dahoud Fluch und Segen

Trotzdem war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass sich Dahoud bereits nach wenigen Monaten wieder von der Insel wieder verabschieden würde. Knapp über neun Millionen Euro muss der VfB angeblich hinblättern, wenn er den zweimaligen deutschen Nationalspieler, der künftig jedoch für sein Geburtsland Syrien auflaufen wird, fest verpflichten möchte.

"Wir freuen uns, dass sich mit Mo Dahoud ein Spieler für den VfB Stuttgart entschieden hat, der uns noch besser machen wird", sagte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach Dahouds Transfer und zeigte sich "sicher, dass er sich schnell bei uns zurechtfinden wird und somit ab sofort eine wertvolle zusätzliche Option für unser Spiel darstellt".

Eingetreten ist bislang nur der letzte Teil von Wohlgemuths Aussage. Dahoud ist eine Option, zu mehr hat er es am Neckar noch nicht geschafft. Fluch und Segen für ihn sind der Erfolg des VfB, der ihm möglicherweise in der kommenden Saison Einsätze in der Champions League in Aussicht stellt, aktuell aber größere Spielanteile verwehrt, weil die schwäbische Maschine so gut läuft - ohne Dahoud.

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Mahmoud Dahoud: Saison zum Vergessen hält auch beim VfB an

Sieben Einwechslungen über bislang 74 Minuten stehen derzeit auf seiner Uhr, kein Einsatz dauerte länger als 23 Minuten. Zwar erzielte Dahoud beim 2:1-Auswärtssieg gegen Darmstadt den zweiten Treffer in der Nachspielzeit, auf einen 90-minütigen Einsatz kommt er in der laufenden Spielzeit vereinsübergreifend aber somit immer noch nicht.

Man kommt damit nicht umhin, Dahoud eine Saison zum Vergessen zu attestieren. Auch Coach Hoeneß hadert mit dessen Reservistendasein, denn er sei "sehr zufrieden mit ihm" und davon überzeugt, dass "seine Stunde noch einmal schlagen wird", ehe das Jahr beendet ist. Hoeneß weiter: "Es wäre die falsche Formulierung, dass bei Mo irgendetwas fehlt für die Startelf. Es liegt weniger an ihm, sondern mehr an Angelo Stiller und Atakan Karazor. Auch an den Spielverläufen und Ergebnissen."

Der Stuttgarter Lauf erschwert es Hoeneß, mit Dahoud einen Spielertypen einzusetzen, der vor allem dann einen Mehrwert brächte, würde man zurückliegen. Aber: "Es ist gerade meistens so, dass wir führen, sodass es darum geht, hinten raus das Spiel über die Ziellinie zu bringen - was dafür spricht, einen Karazor drauf zu lassen", erklärte der Trainer vergangene Woche. "Wenn wir hinten liegen gegen einen tiefstehenden Gegner, der selber versucht, das Spiel über die Ziellinie zu bringen, dann komme ich sofort auf Mo, weil er in der Lage ist, solche Gegner mit seiner fußballerischen Klasse zu bespielen, weiträumig zu denken, vorne reinzuspielen. Diese Konstellation gab es für uns - zu seinen Ungunsten - noch nicht so häufig."

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Dahoud und die Rückschläge: "Sonst gehst du kaputt in diesem Geschäft"

Dahouds Frust sei entsprechend "auch mal spürbar, aber das führt nicht zu Unruhe", sagte Hoeneß. Völlig aus dem Konzept wird Dahoud die momentane Lage auch gewiss nicht bringen. Vor allem in seinen sechs Jahren in Dortmund erlebte er einige persönliche Auf und Abs.

Dies richtig zu kanalisieren fällt bei einem Team, das auf der Erfolgswelle surft, erstens leichter - und zweitens hat Dahoud beim Umgang mit Rückschlägen "Jahr für Jahr gelernt", wie er nach seinem Ende beim BVB sagte: "Das ist die Kunst. Es ist wichtig, positiv zu bleiben. Sonst gehst du kaputt in diesem Geschäft."

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Mahmoud Dahoud: Seine Karriere im Überblick

ZeitraumVereinPflichtspieleToreVorlagen
2013-2017Borussia Mönchengladbach85816
2017-2023Borussia Dortmund141517
seit 2023Brighton & Hove Albion14-1
seit 2024VfB Stuttgart (Leihe)81-