"Sportlich wäre es natürlich ein großer Verlust für die Bundesliga und den FC Bayern, wenn Robert Lewandowski gehen sollte. Er ist ein absoluter Ausnahmestürmer und einer der besten Angreifer der Welt. Es ist beeindruckend, was er in den letzten Jahren geleistet hat", sagte der DFB-Direktor im Interview.
Sollte es aber so kommen, dass sich die Münchner und der Torschützenkönig der vergangenen Jahre schon in diesem Sommer ein Jahr Vertragsende trennen, hofft Bierhoff vor allem auf einen vernünftigen Umgang.
"Ich wünsche mir, dass beide Seiten fair und wertschätzend miteinander umgehen", erklärte Bierhoff: "Wenn es dann letztlich an finanziellen Aspekten hängen sollte, denn möglicherweise geht es um seinen letzten Vertrag, dann muss man das so akzeptieren. Aber auch Lewandowski sollte versuchen, mit seinem Management diese Dinge intern zu regeln."
Aktuell ist unklar, wie Lewandowski und sein Berater Pini Zahavi angesichts des konkreten Interesses des FC Barcelona auf die Weigerung der Bayern-Bosse reagieren werden, die einen sofortigen Verkauf bislang ausgeschlossen haben.
Lewy-Abschied bei Bayern? Bierhoff sieht eine große Chance
Wenn der Bayern-Stürmerstar dennoch ins Ausland gehen sollte, wäre das laut Bierhoff eine große Chance, die Dauerdominanz des Rekordmeisters zu brechen. "Vielleicht könnte sein Abschied auch wieder für mehr Spannung und Konkurrenz in der Bundesliga sorgen", erklärte er.
"Borussia Dortmund hat mit den Verpflichtungen von Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Karim Adeyemi sehr gut gehandelt und das Signal gesetzt, dass der BVB wieder angreifen will. Weitere Mannschaften wie etwa Leipzig oder Leverkusen werden ebenfalls aufrüsten, daher kann die nächste Saison schon spannend werden. Und ich glaube, am Ende sind selbst die Bayern dankbar, wenn die Konkurrenz wieder näher an sie heranrückt und für mehr Spannung sorgt."
Bierhoff hofft auf Meisterschaft von Ex-Klub AC Milan
Bierhoff selbst wurde nie in der Bundesliga, dafür aber in der Serie A Meister und Torschützenkönig, 1999 mit der AC Milan. Aktuell liegen die Rossoneri vor dem letzten Spieltag mit zwei Punkten Vorsprung vor Stadtrivale Inter an der Tabellenspitze. Dabei sieht der ehemalige Nationalmannschaftskapitän eine ähnliche Situation wie beim damaligen Gewinn des Scudetto.
"Die Parallelen sind natürlich da, weil Milan 1998/99 aus zwei schlechten Jahren kam und nicht als Favorit in die Meisterschaft gegangen ist. Entsprechend groß war der Hunger auf den Titel und danach auch die Freude. Das kann man schon mit der jetzigen Situation vergleichen, da Milan ja seit 2011 nicht mehr Meister war", sagte er. "Natürlich schlägt mein Herz rot-schwarz. Ich wünsche mir, dass sie jetzt am letzten Spieltag noch den finalen Schritt gehen. Und ich bin da auch guter Dinge."