Nach dem Treffer von Jude Bellingham zum zwischenzeitlichen 2:2 in der 87. Minute wollte Haaland den Ball auf dem Rückweg zum Mittelkreis mitnehmen, ehe der Norweger von Eintracht-Verteidiger Martin Hinteregger schroff ins Tornetz geschubst wurde.
Daraufhin schrie Haaland, unschwer zu erkennen und überhören, in die Richtung des Österreichers: "F*** you! F***ing idiot!" Die beiden Streithähne, die für die Szene jeweils die Gelbe Karte sahen, waren schon über die gesamte Partie mehrfach aneinandergerasselt. Hinteregger hatte dem Stürmer mit seinem körperlichen Spiel alles abverlangt und ihm allen Anschein nach auch zwischenzeitlich den Spaß am Spiel genommen.
Nach dem 3:2-Siegtreffer von Mahmoud Dahoud rückte Haaland erneut in den Fokus, diesmal war sein Opfer Rafael Borre. Beim obligatorischen Zeitschinden in der Nachspielzeit an der Eckfahne war er vom hektisch tretenden Doppeltorschützen der Hessen zu Fall gebracht worden.
Kurz darauf sprang der 21-Jährige wie von der Tarantel gestochen auf und machte Borre mit einer obszönen Geste klar, was er von dessen Aktion halte. Haaland schlug sich mit den Fäusten auf die Brust, griff sich in den Schritt und ging beinahe auf den Kolumbianer los. Zudem rief er "Qué pasa?" (spanisch für "Was ist los").
BVB: Kobel und Rose verteidigen Haaland
Schiedsrichter Robert Schröder stellte Haaland allerdings nicht vom Platz. Nur Borre sah die Gelbe Karte. "Fußball besteht aus Emotionen, es war insgesamt ein emotionales Spiel, das hat sich so entwickelt", sagte Trainer Marco Rose nach dem Spiel über die beiden Aussetzer von Haaland.
Auch Keeper Gregor Kobel verteidige Haaland. Er sagte gegenüber Sport1: "Das tut uns gut! Das ist geil und macht Spaß. Wir haben eine Mentalitätsleistung gezeigt."
Ebenfalls bei Sport1 lobte Sportdirektor Michael Zorc: "Erlings Einstellung in der Schlussphase war nicht nur gut, sondern top! Genau das erwarte ich von ihm. Martin Hinteregger und er haben sich beide das ganze Spiel über beharkt. Solche Dinge gehören im Fußball dazu, wenn es in diesem Rahmen bleibt. Ich finde das ausgesprochen gut. Wir spielen schließlich Fußball und kein Schach."